Bottrop. . Forscher der Ruhr-Uni suchen nach einer wirtschaftlicheren Auslastung der Fahrzeuge . Pflegekräfte fahren mit E-Autos zu ihren Kunden.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Bottrop testet Elektroautos für ein Forschungsprojekt der Ruhr-Universität Bochum. Die ASB-Pflegekräfte fahren dazu mit zwei kleinen Elektroautos zu ihren Kunden. „Unsere Pflegekräfte werden ein halbes Jahr mit den Autos im Alltagseinsatz sein“, sagt ASB-Geschäftsführerin Annika Schulze Aquack. „Wenn dann erste Zwischenergebnisse vorliegen, sollen diese gemeinsam mit den Wissenschaftlern ausgewertet werden“, kündigt sie an.

Die Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes werden nicht nur prüfen, wie praktisch die beiden Elektro-Fahrzeuge sind, sondern versuchen auch sie im Pflegedienst so einzusetzen, dass sie möglichst gut ausgelastet sind. Das hilft die ziemlich hohen Kosten für Elektro-Autos zu senken, hoffen die Wissenschaftler.

Bürgermeister Klaus Strehl begrüßt die Zusammenarbeit des Bottroper Pflegedienstes mit der Ruhruniversität Bochum ausdrücklich. „Der Praxistest durch die Mitarbeiter des ASB wird richtungsweisende Ergebnisse für den Einsatz der Elektromobilität im Alltag liefern“, meint der Bürgermeister.

Wirtschaftlichkeit erhöhen

Denn das Ziel des Bochumer Forscherteams um Prof. Contantinos Sourkounis ist es, die Wirtschaftlichkeit von Elektro-Autos zu erhöhen. Dabei geht es erstens darum, dass zum Beispiel Dienstleister wie der ASB, aber auch Pendler und Kurzstreckenfahrer ein und dasselbe Elektro-Auto gemeinsam und optimal aufeinander abgestimmt fahren. Zweitens sollen die Elektrofahrzeuge überschüssige regenerative Energie verbrauchen und quasi als dezentrale Energiespeicher dienen.

„Zukünftig wird es wichtig sein, die Elektromobilität möglichst vielen Nutzern in den Großstädten alltagstauglich nahe zu bringen“, sagt Elektromobil-Testfahrer Kevin Rogowski. „Für mich ist es eine tolle Erfahrung“, freut sich der examinierter Altenpfleger beim ASB auf seine Beteiligung an dem Forschungsprojekt.

Die Wissenschaftler werden ja außerdem eine virtuelle Lernumgebung entwickeln. Diese Simulation soll die Interessen der Energieversorger, der Fahrzeuganbieter, der Stromtankstellen und der E-Auto-Fahrer abbilden. Sie alle sollen mit Hilfe des Modells lernen können, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen in der Praxis auf ihren Komfort und ihre Kosten haben.