Bottrop. . Beim PCB-Skandal hofft der Bergbau-Konzern auf baldige Klarheit. Ansonsten stehen bei der Betriebsversammlung positive Meldungen im Vordergrund.
Auch wenn das Aus der Steinkohlenförderung im Jahr 2018 längst beschlossene Sache ist, setzt die RAG in der verbleibenden Zeit auf eine erfolgreiche Arbeit, um am Ende mit Stolz abtreten zu können. Dies war die Kernaussage von Betriebsrat und Konzernleitung bei der gestrigen Betriebsversammlung im Saalbau. Neben den Erfolgen mussten Betriebsrat und Konzernleitung allerdings auch zum aktuellen PCB-Skandal Stellung beziehen.
„Die Berichterstattung der Medien zum Thema PCB empfinden wir als falsch“, erklärte Werksleiter Jürgen Kroker. Diese würde sich zum Teil auf Angaben stützen, die man aus Sicht der Werksleitung nicht nachvollziehen könne. So hätten von der RAG beauftragte Messungen jeweils Werte ergeben, die eine Einhaltung aller Grenzwerte bestätigen. Messungen in den anliegenden Flüssen Ruhr, Emscher und Lippe in Bezug auf die PCB-Belastung hätten sogar sehr gute Ergebnisse geliefert. Auch die Mitarbeiter würden nach einer Erhebung weit unter den gesetzlichen Grenzwerten mit dem giftigen Stoff in Berührung kommen. „Eine Gefahr für sie besteht nicht“, sagte Kroker.
Ermittlungen abwarten
Auf eine Strafanzeige, die der Bund für Umwelt und Naturschutz gegen die RAG erstattet hatte, reagierte der Werkschef betont gelassen: „Wir freuen uns sogar auf die erneute Prüfung durch die Staatsanwaltschaft. Diese wird unsere Sicht am Ende nur bestätigen.“ Bereits in den 90er Jahren hätten sich entsprechende Vorwürfe als haltlos erwiesen und seien von Gerichten am Ende stets zurückgewiesen worden.
Ansonsten berichtete Kroker über die aktuellen Fördermengen. Sie lägen im Plan und würden diesen am Ende des Jahres voraussichtlich um rund 800 Meter übertreffen. Auch beim Personal blickt man bei der RAG positiv in die noch verbleibende Zukunft. Personal-Betriebsrat Bernd Beier berichtete von der Belegschaftsübernahme aus der Zeche Auguste Victoria zum 1. Oktober, die zwischenzeitlich noch einmal zu einem Plus bei den Belegschaftszahlen führt: Zu den derzeit 3143 Beschäftigten der Zeche Prosper-Haniel stoßen dann 77 Kollegen hinzu.
Stellenabbau beginnt 2016
Im kommenden Jahr soll allerdings der Personalabbau über den Sozialplan für eine kontinuierliche Senkung auf zunächst 2080 Beschäftigte sorgen.
Auch bei den letzten Auszubildenden gebe es erfolgreiche Nachrichten zu vermelden. Von den aktuell 259 Lehrlingen konnten 24 eine vorgezogene Abschlussprüfung ablegen.