Bottrop. Firmen sollen sich dennoch schon 2016 ansiedeln. Technisch ist ein Pumpspeicherwerk auf der Zeche Haniel machbar, aber noch nicht wirtschaftlich.
Der Förderberg auf Prosper II wird womöglich länger gebraucht als gedacht. „Wenn das Pumpspeicherkraftwerk in Bottrop gebaut wird, dann müssen die Turbinen durch den Schrägschacht da hin gebracht werden“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler.
Das habe auch ihn überrascht. Dabei will die Stadt auf Teilen des Zechengeländes ja auch schon vor der Zechenschließung neue Firmen ansiedeln. „Ab 2016 könnten die Betriebe dorthin kommen“, legt sich der Oberbürgermeister fest. Das sei aber nur auf Teilen des Geländes möglich. „Da wo an der Knappenstraße jetzt der Mitarbeiterparkplatz ist, sollen Flächen vorzeitig aus der Bergaufsicht entlassen werden und für neue Betriebe bereit stehen“, sagte Tischler den Gästen der KAB Nikolaus Groß im Gemeindesaal der Herz Jesu-Kirche. Der Oberbürgermeister sprach dort darüber, wie die Stadt sich auf die Zeit nach der Schließung des Bergwerks Prosper-Haniel vorbereitet.
Ein Teil der Zeche Haniel sei als Standort für das wohl erste Pumpspeicherkraftwerk unter Tage vorgesehen. „Über Tage wird dazu ein See angelegt, aus dem das Wasser durch den Schacht auf Turbinen fällt, die dann Strom erzeugen“, erklärt Tischler. Sicher sei das Vorhaben allerdings noch nicht. „Technisch ist das machbar, aber es ist noch nicht wirtschaftlich“, erläuterte der Oberbürgermeister. Das Bergbaugelände um den Schacht Franz Haniel sei mit seinen 380 000 Quadratmetern sehr groß. „Die Lage ist exzellent“, betont der Oberbürgermeister. Es liege ja nah an der Autobahn A 2. „Große Teile davon können gewerblich genutzt werden“, kündigt Tischler an. Allerdings stehe das Areal wohl frühestens Ende 2019 bereit.
Das Land hilft
Ende 2018 entfalle der Großteil der Bergbauarbeitsplätze in Bottrop. Rund 900 der fast 5000 Bergleute, die jetzt auf dem Bottroper Bergwerk arbeiten, wohnen in der Stadt. „Wir müssen uns allerdings von der Vorstellung lösen: 2018 schließt die Zeche und morgen können wir auf deren Flächen“, erklärt der Oberbürgermeister. Diese müssten geräumt und auch von Umweltlasten saniert werden.
Die Stadt bereite sich selbstverständlich längst auf die Zeit nach dem Bergbau vor. Alle Bergbaustädte hätten eine Vereinbarung mit dem Land und der RAG getroffen. „Dabei geht es natürlich auch um Geld. Die Landesregierung hilft uns sehr bei der Umnutzung der Flächen“, versichert Tischler.