Bottrop. . Ruhrgebietstädte arbeiten an einem Masterplan: Was wird aus Prosper II und den Kohlelagernim Bottroper Süden und Essener Norden?

Was wird aus den Bergbauflächen, wenn das Bergwerk Prosper-Haniel als letzte deutsche Steinkohlenzeche schließen wird? Die Stadt treibt die Neubelebung der Zechenstandorte im Bottroper Süden und Essener Norden gemeinsam mit der RAG und der Stadt Essen voran. Bis 2018 soll dafür ein Masterplan vorliegen. Auch vorher wollen die Städtepartnerinnen aber schon Szenarien entwickeln, wie Industrie- und Gewerbebetriebe die Bergbaustandorte neu nutzen können.

Die Federführung für das Projekt will die Bottroper Stadtverwaltung übernehmen. „Der Masterplan wird in drei Jahren fertig sein. Wir wollen aber auch schon in der Zwischenzeit Flächen zu etwas Neuem entwickeln“, sagte Norbert Höving, der Technische Beigeordnete Bottrops, jetzt im Ratsausschuss für Stadtplanung. Die RAG solle daher erklären, welche Flächen und Bauten sie im Bereich des Bergwerks Prosper II bald nicht mehr brauche. „Da sind zukünftig Arbeitsplätze zu erwarten, die in der Stadt neu entstehen“, erklärte Höving. Die Verträge für die Zusammenarbeit der beiden Städte und der RAG seien unterschriftsreif. Drei Viertel der Kosten wird das Land tragen, hofft die Stadt. Oberbürgermeister Bernd Tischler ist da zuversichtlich. Die Städte hätten „gute Aussichten auf eine Förderung“. Konkret geht es in Bottrop außer um die Zeche Prosper II auch um die Flotationsbecken an der B 224 oder das Kohlelager auf Bottroper wie Essener Stadtgebiet am Sturmshof, das aber frühestens 2020 bereit stehen dürfte. Schon fest steht außerdem, dass zur Aufbereitung von Grubenwasser auch in Zukunft eine Anlage am Sturmshof oder aber auf Bergbaugelände in der Welheimer Mark benötigt wird. In Essen kommen die Kohlelager auf dem Areal der früheren Zeche Emil und das Gelände des Zechenhafens Koeln-Neuessen am Rhein-Herne-Kanal hinzu. „Es geht uns darum, rund 60 Hektar Bergbauflächen aufzubereiten“, sagte Höving, also um eine Fläche die etwa so groß ist wie 84 Fußballplätze.

Noch viel größer

„Im Essener Süden sind es weit mehr“, sagte der Bottroper Beigeordnete. Der Masterplan betreffe letztlich ein Areal von gut 400 Hektar. Denn das Vorhaben geht weit über die erhoffte Neubelebung der Bergbau-Areale hinaus. Weil die Zeche Prosper II wie ein Scharnier dazwischen liegt, hofft die Stadt, dass auch die beiden alten Gewerbegebiete Kruppwald und Knippenburg, die Kokerei Prosper sowie die Freizeitstätten mit dem Alpincenter und dem Tetraeder profitieren. In Essen warten lange brach liegende Industrie-Areale darauf, aufgewertet zu werden, die noch viel größer sind als die Bergbauflächen.