Bottrop. . Das 8. Stadtteilfest ist zugleich auch Jubiläumsfeier. Das frühere Pfarrheim ist das einzige, was von der katholischen Kirchengemeinde übrig ist.

Das 8. Stadtteilfest in Lehmkuhle am kommenden Wochenende wird ein ganz besonderes sein. Denn dann wird auch das 40-jährige Bestehen des Barbaraheimes gefeiert. Ausrichter ist der Trägerverein, der das Fest einst ins Leben rief. Es trat an die Stelle der früheren Pfarrfeste, die Geschichte sind, seit auch die katholische Gemeinde St. Barbara Geschichte ist.

Ein trauriges Kapitel in der Lehmkuhle, das von sinkenden Mitgliederzahlen in der Kirche, von weniger werdenden Gottesdienstbesuchern und Priestermangel spricht. 2007 war die Barbarakirche geschlossen worden, inzwischen ist sie abgerissen, an ihrem Platz steht heute das Hans-Reitze-Haus, Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Geblieben ist das Barbaraheim, „weil sich eine Hand voll Leute mit aller Kraft dafür eingesetzt hat“, erzählt Rudolf Drache, stellvertretender Vorsitzender. Als Erinnerung an die Kirche ist der Hahn geblieben, er thront jetzt auf dem Barbaraheim.

Als Treffpunkt erhalten

40 Jahre Barbaraheim. Die Vorbereitungen für das jubiläum gehen in die letzte Phase. Das Historikerteam stellt die Archivare der Presse vor, im St. Barbaraheim an der Unterbergstr. in Bottrop am Donnerstag, 13. August 2015. Im Bild Repruduktionen aus dem Fotoalbum der Gemeinde. ReproFoto : Heinrich Jung / FUNKE Foto Services
40 Jahre Barbaraheim. Die Vorbereitungen für das jubiläum gehen in die letzte Phase. Das Historikerteam stellt die Archivare der Presse vor, im St. Barbaraheim an der Unterbergstr. in Bottrop am Donnerstag, 13. August 2015. Im Bild Repruduktionen aus dem Fotoalbum der Gemeinde. ReproFoto : Heinrich Jung / FUNKE Foto Services © FUNKE FotoServices

„Es gab so viele Gruppen, die sich hier getroffen haben“, erinnert sich die Vorsitzende Elisabeth Herholz, „und wir wollten, dass das alte Pfarrheim als Treffpunkt bleibt.“ Tatsächlich haben die Aktiven der Kirchenleitung damals das Pfarrheim abgetrotzt. Sie überließ es dem neuen Förderverein schließlich zur Nutzung und Finanzierung in Eigenverantwortung.

13 000 Euro muss der Verein seither jedes Jahr aufbringen für Erhalt und Weiterbetrieb. Und viele Arbeitsstunden. „Wir haben im letzten Jahr Bilanz für sieben Jahre gezogen und sind dabei auf 168 Personen gekommen, die 18 651 Arbeitsstunden im und am Gebäude geleistet haben.“ Mindestens. Manches wurde nur geschätzt, weil kein Ehreamtlicher genau Buch führt über seinen Zeiteinsatz.

Die Vorsitzende Elisabeth Herholz ist „ein Urgestein“ der Barbara-Gemeinde. Ihr Elternhaus stand direkt neben der Kirche. „Ich kann mich noch an den Bau der Kirche erinnern.“ Das war 1955/56. Ihr Vater war Maurermeister und hat dabei geholfen. Geld war damals auch schon knapp bei der Kirche, ein Pfarrheim wurde gar nicht erst geplant. Das kam erst 20 Jahre später, 1975 war Einweihung.

Damit wurde ein Platz geschaffen für die vielen Gruppen, die sich seit Weihung der Kirche inzwischen in der Gemeinde gegründet hatten. Schriftführerin Margret Häken, hat eine Menge Fotos und Informationen zur Entstehungsgeschichte zusammengetragen, ein Stück weit ist sie auch die Geschichte des Quartiers. Beim Stadtteilfest werden die Bilder und Dokumente ausgestellt. Margret Häken: „Da werden sich viele Leute wiederfinden. Viele sind hier heute noch aktiv.“

Stadtteilfest startet mit Live-Musik von „Tram“ 

Das Stadtteilfest am 22. und 23. August mit seinem Erlös trägt ebenso wie Mitgliedsbeiträge und die Vermietung der Räume zum Erhalt des Barbaraheims bei. An dem Fest beteiligen sich viele Akteure aus dem Quartier.

Das Fest startet am Samstag um 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr) mit dem Auftritt der Band „Tram“, die Oldies und Rockklassiker aus den 70- und 80-er Jahren spielt. Karten für zehn Euro gibt es im Vorverkauf in der „Puddingschnecke“ (Essener Str. 70) und in der Trinkhalle Zieglarz (Essener Str. 105).

Am Sonntag geht es um 10 Uhr mit einer Heiligen Messe im Garten am Pfarrheim weiter, die Generalvikar Klaus Pfeffer zelebrieren wird. Es singt der Familienchor der Gemeinde St. Cyriakus. Danach gibt es ein vielfältiges Angebot verschiedener Akteure. So werden Mitarbeiter und Bewohner des Hans-Reitze-Hauses beteiligt sein, es gibt Vorführungen der Tanzschule Frank und der DLRG. Dazu werden eine Hüpfburg, Dosenwerfen, Torwandschießen und viele weitere Spielmöglichkeiten für Kinder geboten.

Fürs leibliche Wohl wird mit selbstgebackenen Torten im Stadtteilcafé gesorgt, außerdem gibt es türkische Spezialitäten.

Mehr Infos im Internet zum Verein und zum Barbaraheim: http://barbaraheim-bottrop.de/