Bottrop. Großeinsatz für die Feuerwehr in Bottrop. Kripo ermittelt. Zeitgleich geht eine Werkstatt am Bahnhof in Flammen auf. Technischer Defekt als Ursache.
Unbekannte haben in der Nacht zum Mittwoch eine Gas-Pipeline in der Welheimer Mark angebohrt. Durch die Leitung wird Kokerei-Gas transportiert zu Abnehmern wie etwa Kraftwerken. In einem Waldstück zwischen Welheimer Mark und Emscher hatten Unbekannte die Leitung beschädigt.
Gegen 20.30 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Die stellte ein „stecknadelgroßes“ Leck fest. Die Berufsfeuerwehr und die Ortswehren Altstadt, Boy und Vonderort sicherten den Bereich und maßen laufend die Schadstoffbelastung.
Erhöhte Werte stellten sie jedoch nur im direkten Bereich der Beschädigung fest. Hier konnten sie nur unter Atemschutz arbeiten. Drei Polizisten, die zuerst vor Ort waren, kamen vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus, die Ärzte stellten jedoch keine Auffälligkeiten fest.
Im weiteren Umfeld, so die Feuerwehr, verflüchtigte sich das Gas. Eine Gefahr für Anwohner habe nie bestanden. Gegen zwei Uhr war die Pipeline abgedichtet, Experten von EON Ruhrgas, BP und der Open Grid Europe, waren vor Ort.
Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und prüft auch, ob ein Zusammenhang zu einem ähnlichen Vorfall in Gladbeck besteht. Dort hatten Unbekannte im April in Ellinghorst eine Pipeline angesägt.
Weil zeitgleich an der Straße „Am Hauptbahnhof“ in einer Werkstatt ein Feuer ausgebrochen war, war die Feuerwehr nach eigener Auskunft in der Nacht „bis an ihre Leistungsgrenze gefordert“. Wegen des Einsatzes in der Welheimer Mark waren die Freiwilligen Feuerwehren vorsichtshalber in Bereitschaft versetzt worden. Sie rückten zu dem Brand in der Werkstatt aus. Eine rund 300 Quadratmeter große Halle stand in Flammen, etwa 40 freiwillige Feuerwehrkräfte waren im Einsatz.
Mittwochvormittag waren die Brandermittler der Polizei vor Ort. Brandursache war ihrer Ansicht nach ein technischer Defekt im Büro. Die Ermittler gehen von einem Kurzschluss aus. Sie schätzen die Höhe des Schadens auf 70 000 Euro.
Zusätzlich zu diesen Großeinsätzen musste die Feuerwehr zwei weitere Einsätze bearbeiten. Sie entpuppten sich als Fehlalarm. Fast 300 Kräfte, auch von Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz, waren in der Nacht aktiv. „Nur durch das starke ehrenamtliche Rückgrat der Gefahrenabwehr in Bottrop konnten alle Einsatzstellen schnell erreicht werden“, lobt die Feuerwehr.