Bottrop. . Im September sollen die ersten Mieter in den neuen Malteserstift in Vonderort einziehen. Das Altenheim soll eine Mitte für den Stadtteil an der Grenze zu Oberhausen werden.

Mitte September ziehen die ersten Bewohner in das neue Altenheim in Vonderort ein. Rund 20 Interessenten stehen bereits auf der Liste für einen der Plätze im Malteserstift St. Suitbert, bestätigt Heimleiter Ulf Wolters. Anfang Oktober können dann auch die 26 altengerechten Wohnungen bezogen werden. 24 davon sind bereits vermietet. Das Personal ist zusammengestellt und wird bereits geschult.

Zumindest im Erdgeschoss des Altenheims sieht noch gar nichts nach einem Einzug in zwei Monaten aus. Die Handwerker arbeiten mit Hochdruck, Maschinenlärm dröhnt durch den Bau, in der künftigen Cafeteria werden Deckenplatten angebracht. Doch je höher es geht, umso wohnlicher wird es. Die drei Wohnbereiche in den drei Obergeschossen wirken schon fast heimelig. In den Zimmern liegt bereits dunkler Vinylboden, die Bäder sind so gut wie fertig.

Drei Wohnbereiche

„Stadtgarten“, „Prosper“ und „Tetraeder“ werden die drei Wohnbereich heißen. Namen, die eine Verbundenheit zur Stadt schaffen sollen. Wobei „Tetraeder“, wie sollte es anders sein, im Obergeschoss liegt. Der besondere Clou hier: die Dachterrasse, auf der bereits die Vorarbeiten für die Bepflanzung laufen.

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Hier oben, so erläutert Wolters, werden die Schlaganfallpatienten untergebracht. Zehn solcher Pflegeplätze bieten die Malteser. „Hier nehmen wir Patienten ab 18 Jahren auf“, sagt Wolters. Aktuell geht es ihm vor allem darum, Stift und Angebote bekannt zu machen. 90 Plätze bietet das Haus, davon die erwähnten zehn für Schlaganfallpatienten plus zehn Kurzzeitpflegeplätze. Wolters schreibt niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser an, um das Haus vorzustellen. „Vor allem aus den Krankenhäusern werden Bewohner kommen“, so seine Erfahrung. Auch auf Demenzkranke würden die Mitarbeiter vorbereitet, speziell darauf ausgerichtete Stationen oder gar abschließbare Bereich gebe es jedoch nicht, „Wir können niemanden einsperren.“

Von außen sieht das Haus schon fortgeschritten aus, die Fassade macht einen fertigen Eindruck, selbst ein Bild des Hl. Suitbert als Schutzpatron ist darin eingelassen. Mittendrin steht die Vonderorter Kirche – künftig Kapelle des Hauses und offen für alle Vonderorter.

Seelsorger steht fest

Inzwischen steht der Seelsorger fest, für die Vonderorter Gemeinde ist er ein alter Bekannter. Pastor Hans-Josef Vogel wird in eine der Wohnungen einziehen, so Wolters. Als Pastor der Gemeinde Herz Jesu war er bisher schon für St. Suitbert mit zuständig. Er verbringt seinen Ruhestand in Vonderort.

Bedarf an Altenwohnungen steigt 

„Wohnen mit Service“ – unter dieser Bezeichnung bieten die Malteser die barrierefreien Wohnungen an. Die Mieter ziehen ein und können – je nach Bedarf – gewisse Leistung hinzu buchen. Das kann der Wäscheservice sein, ein Einkaufsservice oder auch der Pflegedienst. Selbstverständlich, so Wolters, könnten die Mieter auch ihren bekannten Pflegedienst behalten.

„Die Nachfrage ist sehr groß, deshalb waren auch schnell fast alle Wohnungen belegt.“ Andere Anbieter haben diesen Trend inzwischen ebenfalls erkannt und bieten ihren Mietern Unterstützung im Alltag an.

21 der Wohnungen sind in dem Gebäude zum Quellenbusch hin untergebracht, die übrigen fünf im Hauptgebäude. Die Eingänge aller Häuser öffnen sich zur Mitte hin, zum Dorfplatz - lautete doch der Arbeitstitel für das Projekt „Dorf St. Suitbert“. Denn das Heim mit der Kirche will in die Mitte des Stadtteils rücken. Im Heim selbst ist eine Bibliothek geplant, außerdem hat sich ein Friseur eingemietet, und auch Fußpflege und Kosmetik sollen in Zukunft angeboten werden, kündigt Wolters an.