Der Bottroper Maler Heinz Voss hat immer wieder historische Motive aus der Stadtgeschichte als Vorlagen für seine Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen gewählt. Hierdurch ist er sehr bekannt geworden. Viele kennen seine zum Teil großformatigen Werke mit Titeln wie „Pferdemarkt in Bottrop um 1924“, „Zahltag vor dem Zechentor Prosper III um 1925“ oder „Die Knippenburg um 1870“. In mehreren Büchern sind seine Werke veröffentlicht worden. Seine Bilder waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. 1999 ist der Künstler, der 1919 in Bottrop geboren wurde, verstorben.
Doch was nicht so bekannt ist: Heinz Voss war auch noch in einem anderen Bereich künstlerisch tätig. Zu den Beständen des Stadtarchivs gehört eine Plakatsammlung, in der viele seiner Plakate aufbewahrt werden, die er im Auftrag der Stadt Bottrop gezeichnet hat.
Zeitgeist-Zeugen
Von 1964 an war Heinz Voss vier Jahrzehnte lang im Bereich der Verwaltung in der Öffentlichkeitsarbeit und Grafik zuständig und gestaltete in dieser Zeit zahlreiche Plakate. Sie sind natürlich auch ein Spiegel der damaligen Stadtwerbung und Zeugen des einstigen Zeitgeistes. Häufig leuchtend bunt in ihrer Farbgebung. Viele zeigen ein heute wieder modernes Design. Plakate für Veranstaltungen, wie z. B. „Bunter Abend mit Rex Gildo“, „Trimm dich - Sportkurse für Jedermann“ oder für die inzwischen legendären Diskos mit dem 2009 verstorbenen WDR-Moderator Mal Sondock zählen ebenso hierzu wie Plakate für die Fassadenwettbewerbe der Stadt Bottrop, für die Voss in den 70er Jahren immer wieder Werbetafeln entwarf. Hergestellt wurden die meisten im Siebdruckverfahren.
Die Plakate wurden inzwischen mit Hilfe des Computers digitalisiert und archiviert und sind, wie auch andere Plakate, für Interessierte über die Archivdatenbank „Augias“ recherchierbar. So kann zum Beispiel nach Plakaten zu bestimmten Themen oder aus einzelnen Jahren gesucht werden.