Bottrop. . Stadt zahlt den Eltern einen Teil ihrer Beiträge zurück. Für die große Mehrheit im Bottroper Stadtrat ist dies eine Selbstverständlichkeit.

Die höheren Gehaltseinstufungen für die Erzieherinnen in den neun städtischen Kindertagesstätten würden die Stadt rund 230 000 Euro mehr kosten. Das sprach Stadtkämmerer Willi Loeven kurz nach Bekanntgabe des Schlichterspruchs an. „Die Schlichter haben eine strukturelle Veränderung vorgeschlagen, die bei den Erzieherinnen etwa 3,3 Prozent ausmacht“, sagte Loeven im Stadtrat. „Damit wird die finanzielle Belastung für die Stadt weitaus höher sein als ihre Ersparnis durch den Streik“, betonte der Kämmerer.

Dennoch beschloss der Rat einhellig, dass die Stadt einen Teil der Kita-Beiträge an die Eltern zurückzahlen wird. SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz sieht die Erstattung als Selbstverständlichkeit an. „Die Stadt war während des Streiks nicht in der Lage, die vereinbarte Leistung zu erbringen, und hat daher für diese Zeit keinen Anspruch auf Beiträge“, sagte er. CDU-Ratsherr Bastian Hirschfelder verwies darauf, dass der Rat dies beim vorigen Kita-Streik schon so gehandhabt hatte. „Das wird auch in Zukunft so sein“, unterstrich er. Die Stadt sparte je Streiktag 5500 Euro. Rund 1000 Euro je Tag fließen an die Eltern zurück. Den Großteil will der Kämmerer verwenden, um den Erzieherinnen die besseren Gehälter zu zahlen. „Damit ist dieses Geld genau da, wohin es gehört“, wies Grünen-Ratsfrau Jessica Kühn ebenso wie ÖDP-Ratsfrau Marianne Dominas und SPD-Sprecherin Meike Schöps Kritik der Linkspartei und der DKP an diesem Vorgehen zurück.