Bottrop-Kirchhellen. Der Kirchhellener soll in seinem Bauernhaus die Ehefrau erschossen haben. Von der Tatwaffe fehlt noch immer jede Spur. Ermittler fanden aber an seiner Kleidung Rückstände von Mündungsfeuer.

Wegen Mordes an seiner Ehefrau wird die Staatsanwaltschaft den Kirchhellener Thomas S. anklagen. Die Ermittler sind sich nach Medienberichten sicher, dass sie für die Mordanklage genug Beweise gegen den 39-jährigen Kirchhellener gefunden haben. Die Staatsanwälte werfen dem Mann vor, dass er seiner schlafenden Ehefrau Andrea in dem gemeinsamen Bauernhaus in den Kopf geschossen hat und damit tötete.

Verdächtiger streitet Verbrechen ab

Die Tatwaffe - vermutlich eine Pistole - haben die Ermittler trotz intensiver Suchaktionen allerdings bisher noch nicht gefunden, heißt es. Die Polizei fand an der Kleidung des Verdächtigen aber Schmauchspuren, also die Rückstände des Mündungsfeuers einer Schusswaffe. Den Mann hatten Polizisten am Tag nach dem Verbrechen festgenommen, und Richter hatten kurz darauf Untersuchungshaft angeordnet. Der 39-Jährige bestreitet jedoch, die Tat begangen zu haben.

Wie berichtet, hatten Polizisten im Februar die Leiche der 35-jährigen Frau auf dem Bauernhof in der Repeler Heide gefunden. Sie hatte auf der Couch im Wohnzimmer gelegen. Der verdächtige Ehemann der Mutter dreier Kinder soll sie nach Überzeugung der Staatsanwälte mit einem einzigen, gezielten Schuss umgebracht haben. Schränke und Schubladen in dem Haus standen offen. Utensilien lagen auf dem Boden zerstreut herum. Es sah aus wie nach einem Einbruch. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass der verdächtige Ehemann versucht habe, einen Einbruch in das Bauernhaus vorzutäuschen.

Das Ehepaar lebte mit den drei Kindern und den Schwiegereltern auf dem Bauernhof in Feldhausen. Die Familie betrieb einen Schweinemastbetrieb im Nebenwerb. Der Ehemann der Getöteten arbeitete hauptberuflich für die Caritas in Gladbeck. In Kirchhellen hatte das tödliche Verbrechen Entsetzen ausgelöst. „Eine ganz schlimme Sache, diese ganze Geschichte“, sagte zum Beispiel Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder.

Feuerwehr half mit Drehleiter aus

Die Polizei hatte auf dem Bauernhof und in der näheren Gegend mit einem Großaufgebot nach der Mordwaffe gesucht. Unter Anleitung der Beamten der Spurensicherung durchkämmte eine Einsatzhundertschaft die Schweineställe, Äcker und Wiesen und zum Beispiel auch den kleinen Wald an der Dorstener Straße. Auch die Feuerwehr half mit Drehleitern aus, damit die Spurensucher auch den von Feuerwehrleuten mit viel Wasser verdünnten Schlamm in den Gülletanks des Schweinmastbetriebes untersuchen konnten. Doch die Tatwaffe blieb trotz akribischer Suche verschwunden.