Bottrop. . Am 20. Juni findet das Programm der „Nacht der Industriekultur“ statt. Die Halde ist die einzige in der Region, die in dieser Nacht bespielt wird.
15 Jahre Extraschicht - und Bottrop ist seit 14 Jahren mit von der Partie. Auch in diesem Jahr wieder, wenn am 20. Juni in 49 Städten die alten Industrieorte, die weithin sichtbaren Landmarken oder die stimmungsvollen Parks zum Ort für Kunst und Unterhaltung werden.
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Bottrop stellt in diesem Jahr mit dem Tetraeder nicht den höchsten Spielort dieser Nacht der Industriekultur, sondern bespielt auch die einzige Halde in der langen Kette des künstlichen Gebirges entlang von Emscher und Kanal.
Für dieses Bergfest unter dem Motto „Poesie der Zeit“ holten die lokalen Veranstaltungsmacher um Dana Brüning vom Kulturamt und die Kollegen der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) die Folkwang Universität der Künste aber auch das Feuertanztheater „Firedancer“ mit ins Boot. Auch das MoRa-Theater, dem unter anderem junge Schauspieler auch mit Bottroper Wurzeln angehören, wird mit einer literarischen Zeitreise Figuren verschiedener Epochen den Besuchern auf der Halde einmal unkonventionell präsentieren.
Johanna Kuhlmann von der RTG freut sich, dass der Tetraeder nun bereits zum siebten Mal bei der Extraschicht bespielt wird. „Wir wissen, dass dieser tolle Ort aber auch vielmehr Aufwand und Organisation erfordert, als zum Beispiel der Bernepark“, so die Projektmanagerin.
Eine Extraschicht im Bernepark wäre in diesem Jahr gar nicht möglich gewesen, da werde gebaut und gearbeitet, so Kulturwerkstattleiter Andreas Kind. „Wir waren froh, dass mit Egon-Bremer-Stiftung, Ele, Sparkasse und der Mewa und nicht zuletzt der RTG den ungleich größeren Aufwand auch an Sicherheit und Logistik auf der Halde stemmen konnten“, sagt Kulturamtsleiter Dieter Wollek.
Dafür wird aber allein schon der Aufstieg zur Halde zum künstlerischen Erlebnisparcours. Das jedenfalls verspricht Dana Brüning. Mit Walkacts, dem alten Hirtengott Pan und seinen Elfen, Musiker und ein verrückter Uhrenmacher begleiten das Publikum auf seinem Weg hoch zum Plateau. „Geöffnet ist nur der Hauptweg, Eingang Beckstraße“ so Dana Brüning. Von dort aus geht es zu Fuß oder mit dem Rad die einen Kilometer kurze Strecke nach oben.
Dort erwartet die Besucher ab 18 Uhr das MoRa-Theater. Die Inszenierung der Folkwang-Universität, die die Sparten Musik, Theater und Tanz zu einem poetischen Gesamtkunstwerk zusammenführt, wird ab 18.30 Uhr insgesamt vier Mal zu sehen sein.Und bevor die erste Feuershow der „Firedancer“ um 22.30 Uhr in den Nachthimmel steigt, wird die Riesenskulptur geschlossen. „Es könnte sonst heiß werden, da die Show unmittelbar darunter stattfindet“, sagt Dana Brüning.
Uhren für die Poesie der Zeit
Ohne Uhren keine „Poesie der Zeit“: das dachten sich die künstlerischen Leiter der Bottroper Extraschicht. Bereits der Weg auf das Haldenplateau soll am 20. Juni zumindest Teil des Zieles sein. Wer als Besucher die Showprogramme auf der Halde an der Beckstraße sehen möchte, wird automatisch auf verzauberten - vielleicht auch etwas aus der normalen Zeit gefallen -Wegen in die luftige Höhe geleitet. Unter den gut 150 Mitwirkenden, die für Sicherheit, Organisation und Catering (es gibt nicht nur Bier und Wurst, sondern wohl auch den notorisch gewünschten Wein) verantwortlich zeichnen, sind auch Künstlerinnen und Künstler.
Einige von ihnen wollen den verrückten Uhrmacher unterstützen, der neben Figuren der Weltliteratur , Elfen und Halbgöttern, die Halde in einen Uhrenwald verwandelt. Dafür sucht man auch Uhren jeglichen Formats - selbst Standuhren sind gefragt. Sie müssen nicht mehr, können aber, funktionstüchtig sein. Wer nicht mehr benötigte Uhren besitzt, kann die bis zum 15. Juni in Raum 3.09 im Kulturzentrum abgegeben. Info unter 70 38 92.
Karten für die Extraschicht am 20. Juni von 18 bis 1 Uhr gibt es u.a. im WAZ-Ticketshop, Osterfelder Straße 13. 17/erm. 14 € im Vorverkauf. Vier-Personen-Ticket: 58 €. Abendkasse am Tetraeder: 20 €.