Bottrop. . Trotz der Angebote haben die Radfahrer das Gefühl, die Stadt tue zu wenig für sie. Vor allem im Straßenverkehr fühlen sich viele von ihnen unsicher.
Wenn sich die Bottroper aufs Fahrrad schwingen, dann fahren sie meistens in Richtung Norden. Die Kirchheller Heide, Grafenmühle oder die Route entlang des Rotbachs gehört zu den bevorzugten Radrevieren der Stadt. Das sagen die WAZ-Leser, die sich an unserer Umfrage zum Radfahren in Bottrop beteiligt haben. Bei der Frage nach dem „schönsten Radweg“ in Bottrop stellten viele Teilnehmer Wege und Routen in Richtung Kirchhellen vor. Überhaupt sind die Wege durch die Wälder bei den Bottropern beliebt.
Lob für die alten Bahntrassen
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Gleiches gilt aber auch für die vielen Radwege, die inzwischen über die alten, stillgelegten Bahntrassen – etwa die Jacobi-Bahn im Fuhlenbrock – führen oder entlang der Gewässer der Emschergenossenschaft. Die hat ja vielfach ihre Wirtschaftwege entlang der Bäche für Radfahrer und Spaziergänger geöffnet. All das hat zu einem Netz von Radwegen in der Stadt geführt. Hinzu kommt natürlich noch die Möglichkeit, gemütlich am Kanal entlang zu radeln. Auch das loben viele Teilnehmer der Umfrage. Wer sportlich richtig aktiv werden will und Anstrengungen nicht scheut, der fährt auf den Halden. Die Umfrage zeigt also eindeutig die Vielfalt der Angebote für Freizeitradler in der Stadt. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die Mehrheit der Teilnehmer angegeben hat, „fast täglich“ das Fahrrad zu nutzen (s. Grafik).
Kritik an Radwegen entlang der Straßen
Aber nicht nur die Freizeitradwege werden gelobt. Ein Teilnehmer bezeichnet den Radweg entlang der Osterfelder Straße als besten der Stadt. Doch das ist die Ausnahme. Denn vielfach werden gerade die Straßen oder auch die Radwege entlang der Straßen als besonders gefährlich wahrgenommen. Mehrfach wird der Zustand an der Horster Straße, dieser „ewigen Baustelle“ kritisiert. Vor allem in dem Bereich, der noch nicht ausgebaut ist, Aber auch das Radfahren an der Gahlener Straße halten mehrere Befragte für gefährlich, ebenso wie das Radeln auf der Peterstraße.
Überhaupt: Schmale Schutzstreifen auf der Fahrbahn, wie auf der Peterstraße oder Im Fuhlenbrock, kommen bei den Befragten nicht an. Sie fühlen sich dort nicht sicher, kritisieren, dass Autofahrer rücksichtslos unterwegs seien. Dazu passt, dass die Mehrheit der Teilnehmer auf die Frage nach Konflikten mit Autofahrern geantwortet hat, dass diese „gelegentlich“ vorkämen. 25 Befragte sagten sogar, dass solche Konflikte „sehr häufig“ vorkommen. Selbstverständlich geht aus den Antworten nicht hervor, wer dafür verantwortlich ist. Das Gesamtfazit der Befragten fällt nicht besonders positiv aus. Demnach ist die Mehrheit der Meinung, in Bottrop werde zu wenig für den Radverkehr getan. So sehen es zumindest 54 Befragte, 24 glauben dagegen, dass genug getan werde.