Bottrop. . Industriebetrieb zieht von Essen nach Bottrop und feiert Richtfest auf dem Hüls-Gelände. 50 Mitarbeiter arbeiten hier künftig in Produktion und Vertrieb.
Im Juli will die Firma DWT ihre neue Bleibe in der Boy beziehen. Doch am Donnerstag feierten Mitarbeiter und Geschäftsleitung erst einmal Richtfest auf dem Gelände an der Wilhelm-Tenhagen-Straße. Über dem dreigeschossigen Verwaltungsgebäude weht der Richtkranz, in der angebauten Werkshalle stehen Tische und Bänke bereit.
Noch hat das Unternehmen seinen Sitz in Essen, im Sommer folgt der Umzug aufs ehemalige Hüls-Gelände. Das Unternehmen ist in drei Geschäftsbereichen aktiv. Zum einen handelt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit professionellen Montage- und Schraubwerkzeugen – beispielsweise mit Druckluftschraubern oder Nietgeräten.
International aufgestellt
In den beiden anderen Geschäftsbereichen ist DWT international tätig und produziert auch. Das umfasst zum einen Rohrbearbeitung. Hier stellt die Firma zum Beispiel Spezialgeräte her, um Rohre zu schneiden. Wobei, wenn Geschäftsführer Michael Weymann von „Rohren“ spricht, sollte niemand heimische Wasser- oder Abwasserrohre vor Augen haben. „Unserer Kunden gehören zur Öl- und Gasindustrie oder sind Chemiebetriebe“, sagt er. Die Rohre dort müssen hohem Druck standhalten, sind entsprechend dickwandig und bedürfen zur Bearbeitung spezieller Maschinen. Außerdem produziert DWT Stickstoffgeneratoren für Unternehmen, die das Gas häufig brauchen.
50 Mitarbeiter werden künftig hier arbeiten. Sie verfolgen die Zeremonie am Richtkranz gebannt und stöhnen, als der Handwerksgeselle sein Glas nicht zerschmettert bekommt. Anders Weymann: Der Chef holt aus und schleudert das Pinnchen „mit Schmackes“ zu Boden. Es zerbricht – das soll schließlich Glück bringen. Denn das Unternehmen will weiter wachsen.
Elf Millionen Euro Umsatz hat DWT 2014 gemacht, für dieses Jahr habe man zwölf Millionen angepeilt, sagt Weymann. 27 Prozent des Umsatzes erwirtschafte man im Ausland. Weymann leitet das Familienunternehmen mit Torsten Lane in zweiter Generation. Wachstum ist auch der Grund für den Umzug. „Wir brauchen mehr Platz. Hier hätten wir die Möglichkeit, die Bürofläche noch einmal um 200 Prozent zu vergrößern und die Hallenkapazität zu verdoppeln.“
Gegründet wurde DWT in Gelsenkirchen. Dass nun Bottrop neuer Standort wurde, ist zunächst eher Zufall. „Uns war es wichtig, dass die Mitarbeiter weiter kurze Arbeitswege haben“, sagt Weymann. Also habe man um den ehemaligen Standort einen Kreisgeschlagen und nach passenden Grundstücken gesucht. Von anfangs 20 seien dann je eins in Bottrop, Herten und Recklinghausen übrig geblieben.
So investiert das Unternehmen hier 4,2 Millionen Euro – und lobt ausdrücklich die städtische Wirtschaftsförderung. Keine andere habe sich so eingesetzt und um das Unternehmen geworben. Diese Aussage freut, Sabine Wißmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung. Genauso die Tatsache, dass damit alle Flächen auf dem Hüls-Gelände vermarktet sind. Auf zwei weiteren Grundstücken wird schon gebaut, auf anderen steht der Spatenstich aus. Einige Flächen aber dürfen auch gar nicht bebaut werden, hier wurden Altlasten gesichert.