Bottrop. Denn die Salzlösung haftet besser und länger auf den Straßen. Die Stadtreiniger hoffen, auf diese Weise Kosten zu sparen. Erste Tests verliefen positiv.

Die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) wird im Winter bei Eis und Schnee künftig reine Sole auf die Straßen sprühen. Das kündigte der Best-Vorstand jetzt gegenüber dem Verwaltungsrat an. Die Stadtreiniger hoffen, damit Kosten einzusparen, weil die Salzlösung länger und besser auf den Fahrbahnen haftet.

Die Stadtreinigungsanstalt geht davon aus, dass durch den „extrem warmen Winter um die Jahreswende 2013/14 und durch diesen Winter, der für Bottroper Wetterverhältnisse normal gewesen sei, die Kosten für den Winterdienst ohnehin beträchtlich gesunken sein dürften. So teilte der Best-Vorstand mit: „Die Hochrechnung der Winterdienstkosten für 2014 ergibt um rund 50 Prozent geringere Kosten gegenüber dem Vorjahr.“

Im Gegensatz dazu hatte der lange und harte Winter von Januar bis April 2013 zu erheblichen Kostenbelastungen geführt. Die Best hatte in 2013 deshalb einen Verlust von 177 000 Euro eingefahren. Für 2014 geht sie nur von 22 000 Euro Minus aus. Zum Vergleich: In dem strengen Winter 2012/13 waren die Best-Mitarbeiter fast neunmal so lange im Winterdienst im Einsatz, und im Vergleich zu diesem Winter mehr als dreimal so lange.

Streuwagen statt Kehrmaschine

Im Winterdienst kommen zumeist die Kehrmaschinenfahrer zum Einsatz, da im Frost Kehrmaschinen, die ja mit Wasser arbeiten, nicht verwendet werden können. Als Streufahrzeuge werden im Winter auch die Containerdienst-Fahrzeuge der Best genutzt. „Fahrzeuge und Personal, das nicht im Winterdienst benötigt wird, arbeitet alternativ im Bereich Straßenreinigung und Containerdienst, legt der Best-Vorstand dar. Zu größeren Einsparungen bei der Best insgesamt führe der relativ milde Winter daher nicht, widerspricht er entsprechenden Erwartungen.

Einsparungen verspricht sich die Best hingegen vom Flüssigsalz-Einsatz. Erste Test in diesem Winter waren so vielversprechend verlaufen, dass der Best-Vorstand über einen dauerhaften Sole-Einsatz im Winterdienst nachdenken will. Die Best hatte in einer speziell ausgewählten Tour, die die wichtigsten Straßen der Stadt enthielt, das Flüssigsalz aufgesprüht. Eine abschließende Auswertung der Testphase liege zwar noch nicht vor, heißt es, doch sei die Tendenz recht positiv.

Straßenschäden nach dem Winter

Über Straßenschäden in Folge des Winters redet man bei der Stadt nicht so gern. Nur so viel lässt Ulrich Schulze, der stellvertretende Stadtsprecher, dazu wissen: Aufgrund des relativ milden Winters habe es auch keine außergewöhnlichen Schäden an den Straßen gegeben. „Der Winter war ja nicht so streng“, sagte Schulze. Komme es zu Frostschäden an den Fahrbahnen, beseitigten die Mitarbeiter aus dem Tiefbauamt der Stadt diese möglichst zügig. „Mitunter rufen auch Anwohner an und geben uns Hinweise auf Schäden an den Straßen vor ihrer Haustür“, sagte der Stadtsprecher.