Bottrop. . Seit Januar bietet der städtische Enstorger Haushaltsauflösungen an. Das ursprünglich auf zwei Monate befristete Pilotprojekt geht nun in die Verlängerung.

Die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) will ihren Modellversuch zur Haushaltsauflösung ausweiten. Die Nachfrage seitens der Bürger sei gut, so Best-Vorstandsmitglied Carsten Sußmann. Ursprünglich sollte er nur über zwei Monate gehen, doch in der Verwaltungsratssitzung am heutigen Mittwoch legt der Best-Vorstand einen kurzen Zwischenbericht vor und informiert über die Verlängerung der Testphase. Bis zum 30. Juni wird der Versuchszeitraum verlängert.

Nur Entsorgung, kein Weiterverkauf

Bis Anfang März habe die Best 30 Wohnungen besichtigt und entsprechende Angebote abgegeben. 22 Mal erhielt der kommunale Entsorger den Zuschlag. Doch in der Regel seien es eben keine kompletten Haushaltsauflösungen, berichtet Sußmann die bisherigen Erfahrungen. In der Vorlage des Verwaltungsrats ist die Rede von Aufträgen mit einem Volumen von bis zu 200 Euro netto. Einleuchtend, dass sich dahinter keine kompletten Haushaltsauflösungen verbergen. Die erste vollständige Haushaltsauflösung hat die Best erst in der vergangenen Woche hinter sich gebracht. „Und der Auftrag hat dann doch nicht so lang gedauert, wie veranschlagt“, so Sußmann. Der Auftraggeber sei nach der Begehung durch die Best-Mitarbeiter noch selbst tätig geworden.

Bisher hätten die Mitarbeiter vor allem Sperrmüll hinausgetragen oder einzelne Zimmer entrümpelt, so Sußmann. Zumal die Best die Einrichtungsgegenstände entsorgt, gut erhaltene Stücke an die Diakonie weiter gibt. Die Auftraggeber haben nichts davon. Gewerbliche Unternehmen gehen in dem Fall anders vor. Dinge, die sich möglicherweise noch verkaufen lassen, werden dem Kunden angerechnet. So wirbt etwa das Unternehmen „Allerhand aus zweiter Hand“ auf seiner Internetseite für seinen Freiräumservice: „Hochwertige und gut erhaltene Stücke bringen wir in eine Wertanrechnung.“ Das gibt es bei der Best nicht.

Deren Mitarbeiter tragen die Gegenstände hinaus, anschließend werden die vom Sperrmülltrupp abgeholt. „Da sind wir dann ganz normal mit bis zu drei Wagen unterwegs, genauso wie bei der normalen Sperrmüllabfuhr“, sagt Sußmann. Holz und Elektrogeräten werden separat abgeholt, der Rest landet im Müllfahrzeug. Die Kunden zahlen 37,50 Euro pro Personalstunde, dazu kommen möglicherweise Gebühren für Restmüll – 25 Euro pro Kubikmeter.

Bilanz nach dem ersten Quartal

Bei der Vorstellung des Projekts sprach die Best von einem „Modell“. Dabei bleibt es auch jetzt. Nach dem ersten Quartal 2015 wird erneut Bilanz gezogen und beraten, ob die Haushaltsentrümpelungen bis zum Sommer des Jahres und womöglich darüber hinaus angeboten werden.