Bottrop. . Das Bürgerforum der Stadtmitte stieß auf reges Interesse. Viele Besucher wollen eine neue Veranstaltungshalle. Alternativen für das Areal vorgestellt.
Die Debatte um den Saalbau nimmt wieder Fahrt auf. Beim Bürgerforum der CDU-Stadtmitte rückten zwei Aspekte in den Vordergrund. Zum einen die Frage danach, was auf dem Gelände am Droste-Hülshoff-Platz passieren soll, zum anderen aber auch der Wunsch nach einer neuen Halle. Nicht umsonst hatte die CDU in ihrer Einladung gefragt: „Wie viel Saalbau braucht Bottrop?“
Die Besucher, die sich an der Diskussion beteiligten, waren sich schnell einig, dass eine Stadt von der Größe Bottrops einen solchen Versammlungs- und Veranstaltungsort brauche. Dass dieses nicht der alte Saalbau sein kann, war allen klar. Bei der Suche nach Alternativen landeten die Diskussionsteilnehmer schnell beim Kulturzentrum. Existieren doch auch Pläne, an das ehemalige Jungengymnasium einen Saal anzudocken. Mitglieder des Männerquartetts betonten noch einmal die Bedeutung eines solchen Saals. Vorsitzender Bernhard Wortberg: „Bei unserem Weihnachtskonzert sind jedes Jahr 1000 Besucher da.“ Trotzdem setzte sich in der Diskussion die Auffassung durch, dass ein Saal für rund 800 Leute ausreiche.
Ideen, wie so ein Bau finanziert werden könne, gab es noch nicht. Dieter Giebelstein, der Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft, wies auf die Kassenlage der Stadt hin. Zumal der Saalbau ja aufgegeben werde, um den Unterhalt zu sparen. Auch ein neuer Saal würde Kosten verursachen, wenn auch nicht in dieser Höhe, so Giebelstein. Karl Reckmann, Vorsitzender der CDU-Stadtmitte, führte das Beispiel Jahnstadion an. Bürgerschaftliches Engagement im Förderverein ermöglichte den Ausbau der Sportstätte. Der Gedanke wurde an dem Abend nicht vertieft.
Dieter Giebelstein und Christina Kleinheins, Leiterin des Planungsamtes, hatten zuvor den aktuellen Stand zum Thema Saalbau erläutert. Laut Giebelstein ist das Gebäude nicht mehr zu retten. Den Sanierungsbedarf bezifferte er auf „nicht mehr sechsstellig“. Gleichzeitig stellte er die Idee eines Verwaltungsbaus an dieser Stelle vor. 770 000 Euro gebe die Stadt im Jahr als Nettokaltmiete aus. Davon könne ein Neubau finanziert werden. Auf etwa 11 000 Quadratmeter schätzt er den Platzbedarf ein, darin enthalten sei ein moderner Ratssaal. Dann biete das Gelände noch Platz, um andere Dinge, etwa Wohnbebauung, zu verwirklichen. Ob als Verwaltungsstandort nicht auch der Gleiwitzer Platz herhalten könne, fragte ein Besucher. Schließlich gibt die RAG ihr Gebäude dort auf. Giebelstein verwies jedoch auf die Schwierigkeiten eines solchen alten Gebäudes – etwa bei der Sanierung. Christina Kleinheins hob ab auf das Areal aus Sicht der Stadtplaner. So sei es nicht möglich, einen Saal in der gewünschten Größe in einen Komplex dort zu integrieren. Denn der Saal brauche eine entsprechende Höhe, die dann als Geschossfläche – bei welcher Nutzung auch immer – fehle. Das bestätigte Architekt Norbert Verfürth, der den Entwurf der Sparkassen-Akademie an dieser Stelle mit verantwortet hat.
Die CDU-Stadtmitte will sich nun in anderen Kommunen über Bürgerhäuser und deren Finanzierung informieren.