Bottrop. . Seit dem Aus für die Sparkassen-Akademie-Idee auf dem Gelände köchelt die Diskussion auf kleiner Flamme. Doch die Zeit drängt, 2016 schließt der Saal.
Noch knapp 670 Tage, dann wird der Saalbau endgültig abgeschlossen. Das hat der CDU-Ortsverband Stadtmitte ausgerechnet. Doch was künftig an diesem Standort in der Innenstadt passieren soll, ist unklar. Seit die Bewerbung um die Sparkassen-Akademie gescheitert ist, köchelt das Thema auf kleiner Flamme vor sich hin. Ideen gibt es zwar, wirklich konkret diskutiert und verfolgt wird das Thema jedoch nicht. Wie berichtet gab es Überlegungen, an dem Standort ein neues Verwaltungsgebäude zu bauen, damit die Stadt gemietete Flächen aufgeben kann. Auch der Masterplan von Innovation City befasst sich mit dem Areal, sogar ein Verkauf scheint möglich.
Die CDU Stadtmitte veranstaltet deshalb am Donnerstag, 19. März, ein Bürgerforum zu dem Thema. Dort sollen die bisherigen Ideen noch einmal vorgestellt und diskutiert werden. „Wir wollen einfach wissen, ob es schon Dinge gibt, die auf den Weg gebracht wurden“, sagt Karl Reckmann, der Vorsitzende des Ortsverbands.
Nicht nur die CDU ist unzufrieden und hat den Eindruck, dass das Thema zu sehr in den Hintergrund gerückt ist. Auch Thomas Göddertz, Fraktionsvorsitzender der SPD und stellvertretender Vorsitzender des Planungsausschusses, sieht das so. Übereinstimmend warnen alle, den Saalbau nicht erst abzuschließen und dann mit der Entwicklung des Geländes zu beginnen. Eine städtische Ruine will niemand, zumal ein leerstehendes Gebäude weiter Kosten verursacht. Daher wünschen sich die Beteiligten „Fleisch am Knochen“, so die Göddertz-Formulierung. Heißt, dass einige der angedachten Ideen konkretisiert werden, damit darüber beraten werden kann. Zu jedem Szenario gehört dann auch die Schätzung möglicher Kosten.
In der Verwaltung ist man nicht unglücklich darüber, dass die Debatte wieder Fahrt aufnehmen soll, denn man erkennt den Zeitdruck. Dieter Giebelstein, Leiter des Fachbereichs Immobilienwirtschaft, weist aber darauf hin, dass die Planungskapazitäten der Stadt gebunden sind und verweist auf die gegenwärtigen Arbeiten für Bauhof, Sekundarschule oder Umbau der Ludgerusschule. Für eine Überplanung des Saalbau-Areals weise der Haushalt kein Geld aus. Grundlagenermittlungen, Vorlagenerstellungen oder die Vergabe von Planungsarbeiten seien aber mit Kosten verbunden. Gleichzeitig lenkt er den Blick noch einmal auf den Entwurf des Architekturbüros VSI für die Sparkassen-Akademie. „Der zeigt, was auf dem Gelände möglich ist.“
Giebelstein wird auf dem CDU-Forum zum Thema vortragen.
Alternativen zum Saalbau sollen diskutiert werden
Den Saalbau aufzugeben sei richtig. Den Beschluss stelle die CDU-Stadtmitte nicht infrage, betonen Karl Reckmann und Jan-Phillip Sczepan. Ziel des Bürgerforums am Donnerstag sei es nicht, diese Entscheidung zu kippen. Wohl aber stellt der Ortsverband die Frage: „Wie viel Saalbau braucht Bottrop?“ Denn eine Stadt von dieser Größe brauche eine Veranstaltungshalle, meint Reckmann.
Zu den Planungen auf dem Gelände des bisherigen Saalbaus gehöre eben auch die Suche nach Alternativen. Einen Saal für rund 800 Personen halten Reckmann und Sczepan für nötig. Sie verweisen auf die Idee, einen solchen Raum auf dem Kulturhof mit direkter Anbindung ans Kulturzentrum zu schaffen. Reckmann glaubt, dafür gebe es Zuschüsse, so dass ein solcher Bau finanzierbar sei.
Das Bürgerforum findet statt am Donnerstag, 19. März, um 19.30 Uhr im Saalbau, Droste-Hülshoff-Platz 1. Eingeladen sind alle Interessierten.