Bottrop. Wirtschaftsförderer sollen das Innovation City-Modell auf Kommunen im nördlichen Ruhrgebiet übertragen. Gemeinden im Kreis Recklinghausen sind interessiert.

Innovation City soll dazu dienen, die Wirtschaftsdynamik im nördlichen Ruhrgebiet anzukurbeln. Das vom Initiativkreis Ruhr ausgelobte Modellprojekt, unter dessen Dach die bisher einzige Innovation-City-Modellstadt Bottrop große Teile der Stadt klimafreundlich umbaut, wird über die Stadtgrenzen hinaus wachsen. Innovation City soll eine Blaupause für den Emscher-Lippe-Raum liefern und in die Nachbarschaft getragen werden.

Innovation City II

Die noch junge Innovationsgesellschaft „Umbau 21“ werde dieses Vorhaben voranbringen, kündigte Umbau 21-Präsidumsmitglied Peter Schnepper an. „Es gibt sieben ganz stark interessierte Städte“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord-Westfalen. Gladbeck etwa will Innovation City II werden. Die Nachbarstadt hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur einzelne Quartiere, sondern das ganze Stadtgebiet klimagerecht umzubauen. Gut 120 000 Euro will sich Gladbeck einen Innovation-City-Masterplan, wie es ihn in Bottrop ja schon gibt, mit finanzieller Hilfe von Bund, Land und Initiativkreis Ruhr kosten lassen. Die Umbau 21-Gesellschaft soll dabei helfen, Fördermittel auch auf EU-Ebene frei zu machen.

Umbau 21-Stempel

Weitere Städte im Kreis Recklinghausen schließen sich an. So wollen Recklinghausen, Dorsten und Waltrop Stadtquartiere nach Vorbild der Innovation City modernisieren, ist zu hören. Schnepper schätzt die Erfolgsaussichten hoch ein. „Projekte mit dem Stempel Umbau 21 erhalten Rückenwind“, sagte er. Dafür sorge der direkte Draht ins Landeswirtschaftsministerium. Schließlich sei Wirtschaftsminister Garrelt Duin Vorsitzender des Umbau 21-Beirates, dem namhafte Unternehmer angehören werden, um die Arbeit der Gesellschaft zu unterstützen. Das Land halte wegen des Bergbau-Rückzugs verstärkte Anstrengungen zur Wirtschaftsförderung im Nordrevier für nötig. Auch vom Ausbau des schnellen Internets soll der Emscher-Lippe-Raum besonders profitieren, sagte Schnepper.

„Wir können stolz darauf sein, dass das Ausrollen von Innovation City in die Region gelingt, und wir als Modellstadt mit so hoher Wertschätzung gesehen werden“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. Auch er ist Mitglied im neunköpfigen Präsidium der Umbau 21-Gesellschaft. Die Städte setzten beim klimagerechten Umbau ihrer Quartiere auch qualitativ neue Zeichen, sagte Tischler:. „Das geht auf unser Vorbild zurück. Das ist unsere Idee, das sind unsere Maßstäbe, die hier gesetzt werden“.