Bottrop. Fast 1300 Gäste feiern die Musikbands beim Zusatzauftritt im ausverkauften Saalbau. Mit Songs der 1960er und 1970er Jahren den Nerv getroffen.

Geschäftiges Treiben herrscht im Backstage-Bereich des Saalbaus: Es ist kurz vor 20 Uhr. Zwischen Gitarrenkoffern und Zubehörkisten eilen Musiker aufgeregt durch die Gänge und wechseln dabei noch schnell ein paar flüchtige Worte mit wartenden Kollegen. Nur einer ist in all der die Ruhe in Person: Initiator Jürgen Pluta, Musikproduzent und Bottroper Szene-Urgestein.

Wenn Pluta und seine Mitstreiter Konzerte spielen, sind die Säle voll. Ohne Zugabe, ohne komplette Zugabe-Konzerte geht da nichts. „Wir geben hier noch ein Zusatzkonzert, nachdem beim ersten Mal viele Interessenten keine Karten bekommen hatten“, erzählt Pluta. „Die Rückmeldungen waren einfach enorm. Ich hätte das selber nicht gedacht, aber viele Leute freuen sich einfach darüber, die Musik aus ihrer Jugend in einem solchen Rahmen aufleben zu lassen“, sagt er, während überwiegend Fans der Generation 50plus zu Motown-Hits wie „Respect“ und „Freedom“ oder später auch zu Rock-Klassikern wie „Smoke on the Water“ feiern.

Ob auf den Emporen oder vor der Bühne, das Publikum im großen Saal singt und tanzt geschlossen mit. Die Bands „The Rickets“, „The Lazy Bones“, „Dirty Tigers“, „Motown Project“ und auch die „Pluta Connexion“ treffen mit ihren Songs der 1960er und 70er Jahren den Nerv des Publikums.

Gute-Laune-Abend

Pluta, der zu den ganz Großen der Bottroper Musikszene gehört und durch seine Mitwirkung bei einem Titel von US-Rapper „LL Cool J“ und Stargitarrist Eddie Van Halen internationale Erfolge vorweisen kann, hatte die Idee zu der Veranstaltung und fungiert quasi auch als deren inoffizielles Gesicht. Trotzdem bleibt er ganz bescheiden: „Ich habe hier mit einer Idee zwar den Stein ins Rollen gebracht und freue mich auch, dass am Ende so etwas Tolles daraus geworden ist“, sagt Pluta, schiebt dann aber direkt nach: „Das Lob gehört aber auf keinen Fall mir, sondern den vielen Musikern und Helfern, die alle wahnsinnig Stolz auf ihre Leistung sein können“.

Dazu haben die vielen Beteiligten auch wirklich allen Grund, denn 1288 Gäste sind wieder in den damit restlos ausverkauften Saalbau gekommen. Eine davon ist Christa Lanfermann, die zusammen mit ihrem Partner das Konzert verfolgt. Die Bottroperin zeigt sich begeistert: „Die Musik ist einfach klasse, und das Publikum hier besteht endlich mal aus überwiegend Gleichaltrigen. So etwas könnte es in Bottrop ruhig öfter geben“, sagt sie.

Nicht nur dem Publikum bereitet der Abend gute Laune, auch die städtische Musikschule darf sich am Ende noch über den gelungenen Abend freuen: Alle Einnahmen fließen nach Abzug der anfallenden Kosten an die Kultureinrichtung und kommen damit dem musikalischen Nachwuchs der Stadt zugute.