Bottrop. Polizei schockt ganz gezielt Schülerinnen und Schüler mit Bildern und Erlebnisberichten. Sie sollen erkennen, wie verletzlich das Leben sein kann und wie wertvoll Achtsamkeit ist.

. Nur wenn wir uns im Straßenverkehr an die Regeln halten, schützen wir Leben. Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes, der Konsum von Alkohol und Drogen sind bei über 50 Prozent aller Fälle die Ursachen, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden. Mit der landesweiten Reihe „Crash-Kurs“ will die Polizei junge Menschen aufklären und zu einem umsichtigen Verhalten im Straßenverkehr bewegen.

„Wir möchten euch aufklären und erreichen, dass eure Lebensträume erhalten bleiben“, sagt Tanja Beinlich vom Kommissariat Verkehrsunfallprävention. Dieses Anliegen dürfte im Laufe der Veranstaltung bei den jungen Leuten angekommen sein: Die Vorträge und Bilder zeigten Wirkung bei den Schülerinnen und Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums.

Es war still in der Aula des Gymnasiums, alle hörten gespannt zu, als Notarzt Dr. Thomas Meis, Rene Heyse von der Feuerwehr, Seelsorgerin Anne Hannhörster, Tanja Beinlich und Marco Langnickel von der Polizei über ihre Erlebnisse berichteten. Sie schilderten die drastischen Eindrücke am Unfallort und die verheerenden Folgen für Unfallopfer und deren Angehörigen. Auf eindrucksvolle und zugleich einfühlsame Weise berichteten sie von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie bei Unfällen gemacht haben.

„Die Schülerinnen und Schüler haben heute die Realität erfahren. Wir wollen mit dieser Veranstaltung zeigen, wie wertvoll das Leben ist“, sagt Marco Langnickel von der Polizeiwache Bottrop.

Das haben sie erreicht, denn die Bilder und Beiträge wird so leicht niemand vergessen. Man konnte spüren, wie beeindruckt die Schülerinnen und Schüler waren. Einige von ihnen mussten während der Veranstaltung den Saal verlassen, weil Emotionen hochkamen. Sie waren so betroffen, dass sie weinten und ihren Gefühlen freien Lauf ließen.

Stimmen

Marco Konieczny, Schüler der 10. Klasse: „Ich wusste schon, dass man nicht zu schnell fahren sollte, dass es gefährlich sein kann, aber nach dem, was ich jetzt gehört und gesehen habe, werde ich besonders aufpassen.“

Nathalie Olivier, 16 Jahre alt: „Die Veranstaltung war sehr sinnvoll, weil man sich im Alltag nicht darüber bewusst ist, wie schnell etwas passiert, ich werde ab jetzt beim Rollerfahren noch vorsichtiger sein.“

Lea Aleksic, 15 Jahre: „Man hat gesehen, wie viele verschiedene Ursachen es gibt, an die man nicht denkt. Ich habe jetzt gelernt, dass man auch als Beifahrer einiges tun kann.“

Es war eine spannende und lehrreiche Veranstaltung, die den Jugendlichen mit Sicherheit in Erinnerung bleiben wird, denn ihnen wurde gezeigt, wie wertvoll das Leben ist und dass nur einige Sekunden alles verändern können. Direkt im Anschluss an den „Crash-Kurs“ wurde in einer Gesprächsrunde festgestellt, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Lehrer und Lehrerinnen waren sich einig, dass ihre Schüler sehr berührt und von den persönlichen Schilderungen beeindruckt waren.