Bottrop. . Alpincenter hofft weiterhin auf eine 216 Meter hohe Windenergie-Anlage und hat den Flugzeugbauer eingeschaltet. Parallel läuft das Moderationsverfahren.

Der Flugzeugbauer Airbus soll dafür sorgen, dass das Windrad am Alpincenter doch 216 Meter hoch werden darf. Das Alpincenter hat das Unternehmen als Gutachter eingeschaltet. So will es belegen, dass ein Windrad in dieser Höhe das Radar des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nicht beeinträchtigt. Denn der Wetterdienst beharrt auf seinem Standpunkt, dass ein Windrad an dieser Stelle maximal 198 Meter über Normal Null aufragen darf. Ansonsten könne die Wetterradaranlage in Essen beeinflusst werden, so die Sorge.

Das Airbus-Gutachten liegt inzwischen bei der Stadt, so Trudy Kleuskens von der Marketingleiterin des Alpincenter und es stütze die Position des Skihallen-Betreibers. Der DWD hat noch nicht reagiert. Es ist nicht das erste Gutachten, das das Alpincenter in Auftrag gegeben hat. Der Wetterdienst fürchtet vor allem Beeinträchtigungen bei Unwetterwarnungen. In einer Stellungnahme schreibt er: „Die Funktion von Wetterradaranlagen kann durch in der Umgebung befindliche Windenergieanlagen stark beeinträchtigt werden. Mit einer Höhenbeschränkung schafft der DWD ein eindeutig nachvollziehbares Kriterium, welches bei der Aufstellung schon deutliche Kompromisse zugunsten der Windenergiewirtschaft eingeht.“

Vorschläge der Windradplaner eine besonders reflexionsarme Anlage zu errichten, lehnt der DWD ebenfalls ab. Einer Erprobung stehe man zwar prinzipiell offen gegenüber, aber: „Ihre Wirkung müsste jedoch nachgewiesen und quantifiziert sowie die Störfreiheit verbindlich zugesagt werden.“ Das sei aus den bisher zugesandten Unterlagen aber nicht ersichtlich. Hier fordert der DWD zusätzliche Informationen, schränkt aber ein: „Eine Abhilfe für Störungen, die durch Abschattungen entstehen, schaffen reflexionsarme Materialien generell nicht.“ Nun setzt man am Alpincenter auf das Airbus-Gutachten.

Wie es weiter geht

Am Alpincenter gilt ein Bebauungsplan. In dem ist eine Höhenbegrenzung festgelegt. Die sagt, das kein Bauwerk den Tetraeder überragen darf. Zunächst müsste dieser Plan geändert werden. Darüber berät die Politik aktuell, die Entscheidung hängt ab vom Moderationsverfahren.

Würde der Plan geändert, wird nicht automatisch das Windrad gebaut. Aber dann kann das ACT den Bau beantragen. Es folgt ein normales Genehmigungsverfahren, in dem Lärm- und Naturschutzaspekte geprüft werden. Am Ende steht die Entscheidung, ob der Bau genehmigt wird.

Parallel dazu läuft das angekündigte Moderationsverfahren. Das Alpincenter selbst hatte gebeten, damit zu beginnen. Schließlich habe der DWD den Bau nicht generell untersagt. Die Energieagentur NRW hat bereits erste Gespräche mit Akteuren geführt – unter anderem mit dem Alpincenter. Die Betreiber der Halle hätten ihre Sicht der Dinge dargelegt, sagt Trudy Kleuskens. Aus Sicht des Alpincenter-Geschäftsleiters sei es ein angenehmes Gespräch gewesen.

Auch mit den Anwohnern wird die Energieagentur sprechen. Im Vorfeld hatten die angekündigt, man werde sich nicht verweigern. Allerdings hatten sie Zweifel angebracht, inwieweit das Verfahren zielführend sei. Am Donnerstag beschäftigt sich erneut der Planungsausschuss mit dem Thema. Angekündigt ist auch ein Sachstandsbericht zum Moderationsverfahren,