Bottrop. Die Feinstaub-Belastung ist um mehr als das Doppelte zurückgegangen. Auch die Messwerte für schädliche Stickoxide fallen niedriger aus.
Die Luft in der Innenstadt ist besser geworden. Dies zeigt eine Auswertung der Schadstoffmessungen an der Peterstraße, die die Stadtverwaltung nun vorlegt. „Die Entwicklung zeigt, dass die Luftreinhaltepläne und deren Maßnahmen durchaus wirken und zur Verbesserung der Luftsituation beitragen“, zieht der Technische Beigeordnete, Norbert Höving, Bilanz.
Messstation an Peterstraße
So ist die Belastung mit Feinstäuben an der Peterstraße offenbar so deutlich gesunken, dass das Landesumweltamt für Schadstoffmessungen keinen Bedarf mehr sieht und die Messstation Anfang Januar abbauen ließ (die WAZ berichtete). Solche Feinstäube entstehen vor allem bei Verbrennungsprozessen in Kraftwerken oder im Straßenverkehr, aber auch durch den Abrieb von Reifen oder aufgewirbelten Straßenstaub. Den einzuhaltenden Tagesmittelwert legte die Europäische Union schon vor gut zehn Jahren mit 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) fest.
Vier Messpunkte an Kokerei Prosper
Die Luftqualität wird in Nordrhein-Westfalen seit über 30 Jahren vom Landesumweltamt überwacht. Bei erhöhten Werten wird sofort alarmiert.
Seit 2006 wurde auch an der Peterstraße die Luftqualität überwacht. Außerdem gibt es eine Landesmessstelle in Welheim und vier Messpunkte an der Kokerei Prosper.
Mit Blick auf die Feinstaubmessungen hält der Technische Beigeordnete nun sogar fest: „Betrachtet man die Überwachungszyklen von 2007 sowie 2011 bis 2014 ist eine Abnahme um mehr als das Doppelte erfolgt“. So war im Jahr 2007 der Grenzwert für die Belastung mit Feinstaub noch an 66 Tagen im Jahr überschritten worden. Damit war die Schadestoffbelastung weitaus zu hoch. Denn die EU legte jedoch fest, dass es pro Jahr höchstens an 35 Tagen zu den Überschreitungen kommen darf. Seitdem ist die Feinstaubbelastung jedoch immer weiter zurückgegangen. So war der Tagesmittelwert im Jahr 2012 an der Peterstraße noch an 28 Tagen überschritten, im Jahr darauf an 27 Tagen und im vorigen Jahr noch an 25 Tagen.
Photokatalytische Pflastersteine
„Auch im Bereich der Stickoxide sind die Zahlen gesunken“, teilt der Beigeordnete jetzt mit. So war im Jahr 2007 auch der Richtwert für diesen Schadstoff deutlich überschritten: Der Jahresmittelwert lag bei 46 Mikogramm pro Kubikmeter Luft. Der Richtwert beträgt im Jahresschnitt dagegen 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. An stark befahrenen Straßen wie der Peterstraße werden Stickoxide vor allem durch die Abgase der Kraftfahrzeuge verursacht. Im Jahr 2012 lagen die Stickoxid-Werte mit 39 Mikrogramm knapp unterhalb des Richtwertes, noch ein Jahr später wurden 36 Mikrogramm gemessen.
Die Stickoxidbelastung soll weiter gesenkt werden. So weist Höving darauf hin, dass bei einem Innovation-City-Versuch Pflastersteine in die Bürgersteine eingesetzt worden sind, die die schädlichen Stickoxide aufnehmen und in Nitrate umwandeln.