Bottrop. . Mit dem Pilotversuch Telearbeit gab es im Rathaus nur positive Erfahrungen, ab 2015 gilt nun eine unbefristete Dienstvereinbarung für 16 Heimarbeiter.

„Ich arbeite viel effektiver“, stellt Nicole Vogel fest. „Ich bin alleine zu Hause und niemand stört mich.“ Die Gladbeckerin arbeitet bei der Stadt Bottrop und hat dort seit Oktober 2013 einen Telearbeitsplatz. Sie hat eine 25-Stunden-Stelle und arbeitet täglich fünf Stunden – aber nur an zwei Tagen in ihrem Büro im Rathaus und an drei Tagen von zu Hause aus.

„Das ist super so“, freut sie sich, dass sie Familie und Beruf jetzt viel besser miteinander vereinbaren kann. Zum Beispiel am Donnerstag, als Tochter Fabienne in der Schule krank geworden ist und vorzeitig abgeholt werden musste. „Früher hätte ich dann schnell etwas organisieren müssen.“ So aber hatte sie ihren Home-Office-Tag und konnte sich selber um die Zehnjährige kümmern.

Geld sparen durch weniger Fahrerei

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Seit 0ktober 2013 macht Nicole Vogel Telearbeit. Das Angebot der Stadt, das zunächst als Pilotversuch gestartet ist, kam ihr sehr entgegen. Bis dahin sind die Großeltern eingesprungen, wenn es Engpässe bei der Kinderbetreuung gab, die stehen aber inzwischen nur noch eingeschränkt zu Verfügung. Und im übrigen: „Ich spare viel Geld durch die Telearbeit“, freut sich die Gladbeckerin, dass sie die zehn Kilometer zwischen Gladbeck und Bottrop nun nicht mehr täglich fahren muss.

2014 ist der Pilotversuch „Alternierende Wohnraum- und Telearbeit“ im Rathaus zu Ende gegangen, stattdessen wurde eine Dienstvereinbarung auf Dauer geschlossen, worüber sich nicht nur Nicole Vogel freut, die im Fachbereich Personal und Organisation arbeitet, sondern auch weitere 15 Kolleginnen und Kollegen. Die Männer sind dabei übrigens mit neun in der Mehrzahl.

„Wir haben die Erfahrungen der Pilotphase ausgewertet, sie waren durchweg positiv“, erklärt Angelika Barheier, in der Abteilung Personal und Organisation als Abteilungsleiterin auch für die Telearbeit zuständig. Die „Lebensphasen orientierte Personalpolitik“ sei eine Notwendigkeit in der heutigen Zeit, um den Mitarbeitern eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Wie Nicole Vogel kümmern sich auch andere Kollegen zu Hause um ihre Kinder, pflegen Angehörige oder sind einfach lieber zu Hause. Ein Kollege, erzählt Angelika Barheier, der von weit anreist, könne so viel Fahrtzeit sparen.

Mitarbeiter bekommen ein Laptop

Es gibt unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, in jedem Fall aber Präsenzpflicht an einem Tag in der Woche und die Pflicht zur Erreichbarkeit an den Heimarbeitstagen. Ob Telearbeit überhaupt möglich ist, müsse im Einzelfall an Hand der Aufgaben und Abläufe entschieden werden, erklärt Angelika Barheier. Bei Stellen mit viel Publikumsverkehr sei das eher schwierig. Grundsätzlich bestehe das Angebot auch für Führungskräfte.

Für ihr Homeoffice werden die Mitarbeiter von der Stadt aus datenschutzrechtlichen Gründen und zum Virenschutz mit einem Laptop ausgestattet.