Bottrop. Zeitgleiche Anmeldewoche wirft bei CDU und FDP Fragen auf: Sind Kinder, die die neue Schule ablehnen sollte, an Gesamtschulen dann chancenlos?

Wegen der zeitgleich anberaumten Anmeldewoche zur Sekundarschule in Kirchhellen und zu den beiden Gesamtschulen in Bottrop kommt es zu Verunsicherungen bei den Eltern. Auch Ratsmitglieder ruft diese Terminüberschneidung auf den Plan. So nehmen sowohl die Sekundarschule als auch die Willy-Brandt- und die Janusz-Korczak-Gesamtschule die Anmeldungen in der kommenden Woche an.

„Das hat uns schon sehr überrascht“, sagte der Kirchhellener CDU-Vorsitzende Rainer Hürter in der Sitzung der Bezirksvertretung Kirchhellen. „Wir sind davon ausgegangen, dass es an der Sekundarschule ein vorgezogenes Anmeldeverfahren gibt“, sagte der Ratsherr; also dass die Anmeldezeit für die neue Schule auch vor den Anmeldewochen der beiden Gesamtschulen anberaumt werden.

Da dies nun nicht so ist, wirft der Kirchhellener CDU-Chef die Frage auf: „Heißt das, dass die Kinder, die an der Sekundarschule abgelehnt werden, keine Chance mehr haben, an einer der Gesamtschulen aufgenommen zu werden?“ Auch FDP-Ratsherr Oliver Mies fragt sich, an welcher anderen weiterführenden Schule die Kinder einen Platz finden, falls die Sekundarschule nicht gegründet werden dürfe, falls die Zahl der Anmeldungen nicht ausreichen sollte.

Für Erstaunen beim Kirchheller CDU-Chef sorgte auch der Hinweis des städtischen Schulressortsleiters, Karl Trimborn, dass für die Gründung der neuen Sekundarschule mindestens 75 Bottroper Kinder angemeldet sein müssen. „Dazu zählen nicht diejenigen Schüler, die von auswärts kommen“, erklärte Trimborn.

Von Gesamtschulen nicht die Rede

Die Anmeldezeit für die Schule in Kirchhellen gebe die Bezirksregierung der Stadt vor, sagte der Fachbereichsleiter. Trimborn wies darauf hin, dass die Willy-Brandt-Gesamtschule erfahrungsgemäß ohnehin nicht alle dort angemeldeten Kinder aufnehmen könne. Nach der Anmeldewoche treffe er sich daher zu einem Gespräch mit den Gesamtschulleitern sowie dem Beauftragten der Sekundarschule über die weitere Vorgehensweise.

Das Anmeldeverfahren für die übrigen Schulen beginnt am 23. Februar, teilt die Stadt mit. In ihrer Mitteilung heißt es: „Eltern, die eventuell eine Absage für die Sekundarschule bekommen, können sich mit ihren Kindern anschließend für eine andere weiterführende Schule entscheiden. Jedes Kind hat danach noch immer die Chance, an einer Realschule oder einem Gymnasium seine Schullaufbahn fortzuführen oder eine Hauptschule zu besuchen“ - von den Gesamtschulen ist nicht die Rede.