Bottrop. . Der Bund denkt an eine Lockerung der Lärmschutzregeln. Die Bottroper Vereine haben aber schon vorgesorgt und das Gespräch mit Anwohnern gesucht.

Es hat Situationen gegeben, an denen der Heimspieltag nicht nur Fans auf die Anlage lockte. Im Gegenteil: Die Nachbarn kamen und beschwerten sich. Es war ihnen zu laut während des Fußballspiels. Nun plant die Bundesregierung sogar, die strengen Lärmschutzauflagen für den Betrieb von Sportstätten in Wohngebieten zu lockern. Ein Vorstoß, der bei den Sportlern auf Zustimmung stoßen dürfte.

Ob er allerdings nötig ist? Immerhin haben sich die Vereine in Bottrop längst mit ihren Nachbarn arrangiert. „Es gibt derzeit kein Lärmproblem und keine Beschwerden in Bottrop“, sagt Peter Schmidt vom Sport- und Bäderamt.

Beim SV Fortuna haben sie sich einst mit den Nachbarn zusammengesetzt. 2012 war das, der alte Ascheplatz an der Rheinbabenstraße war gerade zum Kunstrasenfeld umgebaut worden. Nach dem Umbau hatten die Fortunen die komplette Rückrunde zu Hause gespielt. Woche um Woche, weil sie das halbe Jahr zuvor wegen der Bauarbeiten nur auswärts antreten konnten. „Das war den Nachbarn in dieser Zeit zu viel. Deshalb haben wir von da an versucht, unsere Spieltage so kompakt wie möglich zu planen und die Anlage nur jeden zweiten Sonntag zu nutzen“, sagt der 2. Fortuna-Vorsitzende Willi Beckfeld.

Die Lärmschutzverordnung sieht für die Sportanlagen verschiedene Werte vor – je nach Lage und Alter der Sportplätze. Besonders niedrig sind die Werte am Sonntagvormittag zwischen 13 und 15 Uhr. Eine Zeit, in der aber „nicht die Kinder auf den Plätzen stehen, sondern traditionell die Reserveteams der Vereine, bei denen es selten laut wird“, sagt Peter Schmidt. Beim (äußerst seltenen) Neubau von Sportplätzen werden die Richtwerte ohnehin eingeplant. Deshalb gibt es einen Wall rund um die Platzanlage des SV Rhenania.

Lärm war in der Vergangenheit aber stets ein kleineres Thema. Das weitaus größere war die rote Asche, die sich je nach Windstärke und Trockenheit auf die umliegende Nachbarschaft verteilte. Ein Problem, das sich mittlerweile zumindest beim SV Rhenania und beim SV Fortuna mit dem Umbau zum Kunstrasenfeld erledigt hat.