Bottrop. . Gitta Werring hat als Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberaterin ein offenes Ohr für alle Fragen rund um Liebe, Partnerschaft und Sexualität.
Sie hat ein offenes Ohr für alle Fragen rund um Freundschaft, Liebe, Sexualität, Verhütung und unerfüllten Kinderwunsch. Gitta Werring ist Schwangerschaftskonfliktberaterin in der Beratungsstelle für Lebensfragen der Evangelischen Kirchengemeinde im Martinszentrum. Im Mittelpunkt ihrer Beratungen steht die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung.
Insgesamt 118 junge Frauen suchten im vergangenen Jahr das Gespräch mit Gitta Werring und ihrer Kollegin Barbara Stumpf-Voßwinkel im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung. Die beiden Frauen haben die Evangelische Beratungsstelle für Lebensfragen seit 2001 aufgebaut. „Diese Beratung ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn Frauen einen Schwangerschaftsabbruch erwägen“, erläutert Gitta Werring. „Allerdings nimmt gerade die Anzahl der Beratungen in anderen Lebenskrisen rund um Partnerschaft und Sexualität in den vergangenen Jahren zu.“ Insgesamt gab es in diesem Bereich rund 500 Beratungen in 2014. „Auffallend ist, dass die Probleme oft vielschichtig sind“, so die 53-Jährige. Während Frauen für eine Schwangerschaftskonfliktberatung in der Regel nur einmal zum Gespräch kommen, sei die Beratung in anderen Lebenskrisen oft ein Prozess, der mehrere Gespräche umfasse.
„Frauen, die zur Schwangerschaftskonfliktberatung kommen, wissen in der Regel schon, was sie wollen“, berichtet Gitta Werring von ihren Erfahrungen. „Und sie machen es sich nicht leicht! Ein Schwangerschaftsabbruch ist für jede Frau eine Belastung.“ Finanzielle Not oder die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, seien häufige Gründe dafür. Schwangere kommen, um beispielsweise über Ängste vor der Geburt, Sorgen um ihren befristeten Arbeitsplatz oder Schwierigkeiten in der Partnerschaft zu sprechen. Andere Ratsuchende brauchen psychosoziale Beratung - wie die verlassene Ehefrau mit kleinen Kindern, Paare in Beziehungskonflikten oder mit Erziehungsproblemen oder Männer, die mit dem Schwangerschaftsabbruch der Freundin nicht klar kommen oder sich in der Vaterrolle finden wollen.
„Wir geben aber keine Tipps“, stellt Gitta Werring klar. „Menschen sind ihre eigenen Experten. Sie müssen ihren Weg letztlich selbst finden. Wir hören zu, stoßen durch unsere Fragen Denkprozesse an und helfen so, einen Weg zu finden und die eigene Situation zu verbessern.“ Die Menschen seien oft schon sehr verzweifelt, wenn sie die Hilfe von Gitta Werring und Barbara Stumpf-Voßwinkel suchen. „Das Leben ist nicht 24 Stunden am Tag schwer, dafür versuchen wir den Blick zu öffnen. Perspektivenwechsel zu ermöglichen, ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.“
Infos: Tel.: 317030