Bottrop. . Das sind die Forderungen, die Anwohnern beim Ausbau der Straße wichtig sind. Stadt stellt die ersten Pläne vor, auch Teilstück als Einbahnstraße ist denkbar.
Dringend benötigte Parkplätze und eine Verkehrsberuhigung. Das waren die beiden Punkte, die den Anwohnern der Straße Am Quellenbusch und anderen Vonderortern besonders unter den Nägeln brannten. Die Forderung nach Tempo 30 wurde auf der Bürgerversammlung zum Ausbau der Straße vehement erhoben. Aktuell ist dort Tempo 50 erlaubt – außer vor der Schule. Die am Donnerstagabend vorgestellten Pläne der Verwaltung sehen kein Tempolimit vor.
Nur an Gefahrenpunkten – dazu gehört selbstverständlich wieder die Schule – soll die Geschwindigkeit reduziert werden. Glaubt man den oft vorgebrachten Klagen, ist der Quellenbusch schon jetzt eine Rennpiste – trotz des Zustands. Nach einem Ausbau, so fürchten viele, werde es schlimmer. Doch mit einem generellen Tempolimit tut sich die Verwaltung schwer. Schließlich sei der Quellenbusch eine Sammelstraße und gehöre zum so genannten Vorbehaltsnetz, so Dezernent Norbert Höving. Der Quellenbusch nimmt den Verkehr aus den Wohngebieten auf. Und auf solchen Straßen gelte in der Regel Tempo 50, so Höving mit Verweis auf das Straßenverkehrsamt.
Gleichzeitig versprachen die Verantwortlichen, den Wunsch aufzunehmen. Da auch Vertreter der Parteien in der Versammlung waren, ist davon auszugehen, dass auch sie die Forderung mit in ihre Gremien nehmen, die letztlich über den Ausbau entscheiden.
Denn das, was am Abend in der zu gut zwei Dritteln gefüllten JAG-Aula vorgestellt wurde, sei ein erster Entwurf. Die endgültige Entscheidung treffe die Politik und so weit sei es noch nicht, betonten alle Beteiligten der Verwaltung.
Geplant ist ein Ausbau in zwei Abschnitten. Der erste erstreckt sich auf den Bereich zwischen In der Schanze und Am Wienberg. Hier soll die Straße auf 16 Meter Breite ausgebaut werden. Die Fahrbahn soll 6,50 Meter breit sein, Gehwege und Parkstreifen sind an beiden Seiten geplant. Schwieriger ist es im zweiten Abschnitt vom Wienberg zur Vonderbergstraße. Hier steht nur eine Maximalbreite von zwölf Metern zur Verfügung.
Deshalb hat das Tiefbauamt zwei Vorschläge erarbeitet. Einer sieht in dem Bereich eine Einbahnstraßenregelung vor. Die Einfahrt von der Vonderbergstraße wäre gesperrt. Dafür stünden auf beiden Seiten insgesamt 48 Parkbuchten zur Verfügung. Fällt die Einbahnstraße weg, ginge das zu Lasten der Stallplatzzahl, da die Fahrbahn breiter werden müsste, damit Fahrzeuge sich begegnen können. Mehr Zuspruch erhielt die Einbahnstraßenregelung. Davon versprechen sich die Bürger eine Verkehrsberuhigung – zumindest am Quellenbusch. Weil die Einbahnstraße für Radler in beide Richtungen frei gegeben werden soll, empfehlen die Planer auf dem Stück Tempo 30.
Und eben mehr Parkplätze. Die Situation sei jetzt schon katastrophal. Durch das neue Altenheim fürchten die Anwohner noch mehr Probleme. Aktuell, so die Auskunft der Verwaltung, parkten im unteren Teil des Quellenbuschs 51 Autos. Aber auch hier kam die Zusicherung, zu prüfen, ob der ein oder andere zusätzliche Stellplatz machbar sei, eventuell auch auf Kosten geplanter Bäume. Und auch über einen Radweg – zumindest in eine Richtung, will man erneut beraten. Doch das sei auch ein Platzproblem, so Wilken.
In einigen Bereichen der Straße nutzen Anwohner derzeit städtische Flächen als Vorgarten. Das sei in Zukunft nicht mehr möglich. Die Betroffenen würden schriftlich informiert, dass sie die Fläche zurückgeben müssen, so Heribert Wilken, Leiter Fachbereich Tiefbau und Stadterneuerung.
Die Anwohner des Wienbergs fürchten dagegen mehr Verkehr in ihrer Straße. Daher kam auch grundsätzliche Kritik auf. Die Bürger wünschen sich ein Verkehrskonzept für ganz Vonderort.
Kosten für Grundstücksbesitzer
Die Kosten für den Ausbau schätzt die Verwaltung auf 1,8 Millionen Euro. Ein Teil entfällt auf die Grundstücksbesitzer. Der Fachbereich Finanzen schätzt die Kosten auf acht bis neun Euro pro Quadratmeter für die Anlieger. Die genaue Summe steht erst nach Abschluss der Arbeiten und Prüfung der Rechnungen fest. „Es wird auf Grundlage der tatsächlichen Kosten abgerechnet“, so Thorsten Gathmann. Die Kanalisation am Quellenbusch ist nach Auskunft des Tiefbauamtes noch in Schuss, sie muss nicht erneuert werden.
Warum nicht nur die Fahrbahndecke abgefräst und erneuert werde, wollten die Bürger angesichts der vorgestellten Pläne und der Kosten wissen. Laut Wilken sei der Quellenbusch 1938 nach dem Standard von 1931 gebaut worden. Der Unterbau sei marode, etwas anderes als die komplette Sanierung sei „verbranntes Geld“. Im Herbst 2015 plant die Verwaltung mit dem Bau zu beginnen, die Bauzeit veranschlagt sie mit zwölf Monaten.