Bottrop. . Die Geschichte der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft Bottrop erzählt auch viel über die Stadtgeschichte insgesamt. Band eins der Schützenchronik ist längst vergriffen, nun liegt Band zwei vor.

Ein runder Geburtstag steht für die Alte Allgemeine Bürgerschützengesellschaft von 1876 in diesem Jahr zwar nicht an. Trotzdem macht sie sich und allen stadthistorisch Interessierten jetzt gewissermaßen ein Geschenk: mit der Fortschreibung der Vereinschronik.

Beirat gab den Anstoß

Band zwei folgt dem dicken Festbuch, das zum 125-jährigen Bestehen der Alten Allgemeinen im Jahr 2001 herausgekommen war. Aufgeführt sind in dem neuen Heft nicht nur die Schützenfeste – immerhin sechs an der Zahl – und weiteren Ereignisse, die die Schützen seit ihrem großen Jubiläum schon wieder auf Trab gehalten haben. Nachzulesen sind auch Dinge aus der langen Vereinsgeschichte, die in Band eins noch nicht untergekommen waren.

„Im ersten Band waren die Personalia nicht komplett“, erläutert etwa Elsbeth Müller von der Historischen Gesellschaft, die zusammen mit Hanns Wilhelm Große-Wilde vom Beirat der Alten Allgemeinen – das Gremium hatte die Idee zur Chronik-Fortschreibung – und Jan Schlüter (Layout) die Redaktion für Band zwei bildete. Zudem wurden Neuerungen und Besonderheiten aus der Geschichte der Alten Allgemeinen in Band zwei zusammengetragen. Elsbeth Müller nennt Beispiele: „Die Festplätze haben sich verändert. Und in früherer Zeit wurden noch Schulklassen angehalten, das Festzelt auszuschmücken.“

Auflage von 700 Exemplaren

Band zwei der Schützenchronik erscheint in einer Auflage von 700 Exemplaren. Die Mitglieder der Alten Allgemeinen, rund 600 an der Zahl, erhalten jeweils einen Band.

Wer sich darüber hinaus für die neue Chronik interessiert, kann sie für zehn Euro in der Geschäftsstelle (Alte Börse, Kirchhellener Straße 10, Bottrop) erstehen.

So wechseln in der Chronik „1876-2014“ Tabellen mit Namen und Funktionen, Zeitungsausschnitte und Text-Beiträge einander ab. Lebendig machen den Band viele Bilder – nicht nur von Schützenfesten, sondern auch von Veranstaltungen wie Modenschau, Beachvolleyball-Turnier oder Bataillons-Sportfest. Schöne Idee zum Abschluss: der Abdruck von Schützen- und Volksliedern. An der Recherche und dem Zusammentragen der Beiträge beteiligten sich auch Günter Korte und Andreas Pläsken vom Vorstand sowie Beiratsmitglied Josef Sackers. Insgesamt dauerten die Arbeiten an Band zwei etwa ein Jahr.

Dieser Fortführung der ersten, längst vergriffenen Chronik sollen in regelmäßigen Abständen weitere folgen, um die Geschichte der Schützengesellschaft zeitnah zu dokumentieren. Zum 150-jährigen Bestehen der Alten Allgemeinen in zwölf Jahren könnten dann alle bis dahin erschienenen Bände zusammengefasst werden, stellt Andreas Pläsken in Aussicht. Pläsken weiß, dass die Vereinshistorie längst nicht nur für Schützen interessant ist: „Die Alte Allgemeine ist die älteste Bürgergruppe in Bottrop. Insofern hat ihre Geschichte viel mit der Stadtgeschichte zu tun, mit der Sozialgeschichte generell.“