Bottrop. . Ein Schotte versucht erfolglos in Bottrop Geld umzutauschen. Die Deutsche Bank entschuldigt sich, die Sparkasse braucht zum Umtausch ein Girokonto. Das Geschäft mit der Fremdwährung sei über Jahre rückläufig gewesen, jetzt ist ein Dienstleister damit beauftragt.

Da war Strachan Alexander fassungslos. Seit mehr als 40 Jahren ist der Schotte regelmäßig zu Besuch in Bottrop – seine Frau stammt aus der Stadt. Und seit mehr als 40 Jahren bringt das Paar Geld mit, tauscht die britischen Pfund dann in Bottrop um und geht einkaufen. „Das machen wir immer so.“ Doch am Donnerstag war dann alles anders. 1000 Pfund wollte das Paar in Euro umwechseln, das entspricht in etwa einem Gegenwert von 1200 Euro. Weder die Filiale der Deutschen Bank noch die Sparkasse konnten dem schottischen Ehepaar Geld wechseln, „weil wir keine Kunden sind. Es hieß man brauche ein Girokonto.“ Für die Alexanders hieß das, dass sie zwar -- symbolisch gesprochen – die Taschen voller Geld hatten, doch nichts damit anfangen konnten, so erzählt er beim Besuch der WAZ.

Ein Anruf der Lokalredaktion bei der Pressestelle der Deutschen Bank in Frankfurt führte schnell dazu, dass das Paar angeboten bekam, sein Geld doch in der hiesigen Filiale umzutauschen. Es sei ein „Missverständnis“, so der Deutsche-Bank-Sprecher Hanswolf Hohn. Auch Nichtkunden könnten bei der Deutschen Bank Geld umtauschen. In dem Fall sei der Service aber „auf einen Euro-Gegenwert von 50 bis unter 2500 Euro beschränkt“. Hinzu komme eine Gebühr. Das Geschäft sei bei der Deutschen Bank jedoch auf 50 gängige Währungen beschränkt und sollte einen Gegenwert von mindestens 50 Euro haben, so der Sprecher.

Für die Sparkasse reagiert Sprecher Frank Pinnow. Tatsächlich habe die Sparkasse das Geschäft mit den ausländischen Währungen im vergangenen Jahr an einen Dienstleister, die Hessische Landesbank, vergeben. „Das heißt aber auch, dass wir tatsächlich nur für Kunden Geld umtauschen können.“ Denn der Gegenwert könne nur einem Girokonto gut geschrieben werden. Fremdwährung, so genannte Sorten, gebe es auch nur noch gegen Vorbestellung. Auf Vorrat habe die Sparkasse sie nicht mehr.

Das Institut habe sich zu dem Schritt entschlossen, weil die Nachfrage immer weiter gesunken sei. „Mit Einführung des Euro und der Verbreitung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs hat sich dieser Bereich in den letzten Jahren zu einem Randgeschäft entwickelt“, sagt Pinnow. Die Konsequenz habe die Sparkasse im vergangenen Jahr gezogen. Zumal viele Kunden aus Sicherheitsgründen inzwischen bewusst auf Bargeld verzichteten.

Strachan Alexander hat sein Geld inzwischen umgetauscht – nicht in Bottrop. „Freunde aus Hagen arbeiten bei einer Bank und haben das für mich erledigt.“