Ringsum Gestein, schwere Maschinen und rund 40 Grad, die den Schweiß laufen lassen. Das ist der Arbeitsbereich von Onur Büber. Seit März dieses Jahres findet seine praktische Ausbildung zum Industriemechaniker bei Prosper Haniel in rund 1200 Metern Tiefe statt.

Ringsum Gestein, schwere Maschinen und rund 40 Grad, die den Schweiß laufen lassen. Das ist der Arbeitsbereich von Onur Büber. Seit März dieses Jahres findet seine praktische Ausbildung zum Industriemechaniker bei Prosper Haniel in rund 1200 Metern Tiefe statt. „Die Arbeit unter Tage erfordert stets wohlüberlegtes Handeln“, stellt der 25-Jährige fest. „Man trägt Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für die anderen Kumpels.“

Schon in seiner Kindheit hatte der Opa viele Geschichten aus dem Bergbau erzählt, aber dass er mal selbst dort arbeiten würde, hatte Onur Büber nie gedacht. Nach dem Abitur studierte er auch zunächst Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Duisburg-Essen. „Ich wollte unbedingt im technischen Bereich und irgendwann in leitender Position und Planung in einem Großunternehmen arbeiten“, erklärt der Oberhausener. An seinem Ziel hat sich auch nichts geändert, doch inzwischen ist der Weg dorthin ein anderer geworden. „An der Uni wurde von so vielen Dingen gesprochen, die ich nie in der Hand hatte. Das war mir zu theoretisch“, so Büber. Also brach er das Studium ab und begann die Ausbildung zum Industriemechaniker bei Prosper Haniel.

Inzwischen im letzten Ausbildungsjahr und den Abschluss im Mai 2015 im Blick, hat Büber seinen Entschluss nicht bereut. „Der Beruf ist vielseitig und anspruchsvoll“, meint Büber und fügt schmunzelnd hinzu: „Ein Industriemechaniker kann alles.“ So habe er in seiner Ausbildung zunächst grundlegende Fertigkeiten erlernt, wie Feilen, Sägen, Bohren, Schweißen und Löten, aber auch die manuelle Fertigung von Bauteilen sowie die Fehlersuche und -beseitigung in der Steuerungstechnik. Ziel: Instandhaltung, Einstellung und Kontrolle von Maschinen und Fertigung von Bauteilen. „Klar, ist das mitunter recht schwere Arbeit“, stellt Büber fest. „Aber ein Bürojob wäre nichts für mich.“

Dass er nun sogar - das Ende des Bergbaus in Sicht - unter Tage arbeiten kann, sieht er als große Chance und „etwas ganz Besonderes. Bei der ersten Seilfahrt war ich ziemlich aufgeregt“, gibt Onur Büber zu. „Das ist ein Gefühl, das wird man nicht mehr los!“ Und seine Ausbildung im Bergbau sei absolut keine Sackgasse, die Berufsaussichten durch die qualifizierte Ausbildung sogar ausgezeichnet. „Wir lernen ja nicht für den Pütt. Viele Maschinen, Pumpen und Fahrzeuge, die unter Tage eingesetzt werden, finden sich in vielen Industriezweigen und haben dieselben Funktionsweisen - nur dass sie unter Tage schlagwettergeschützt sind“, so Büber. „Man lernt in dem Beruf flexibel zu sein und sich schnell einzuarbeiten.“ Überhaupt müsse man auch nach der Ausbildung offen sein für den Fortschritt der Technik. „Weiterbildung ist unabdingbar. Da muss man am Ball bleiben.“