Bottrop. Bis Anfang 2015 sollen konkrete Pläne für die acht RAG-Standorte in Bottrop vorliegen, fordert die Ratspartei. Sie ist von der Arbeit in der Lenkungsgruppe zur künftigen Nutzung der Bergbauflächen enttäuscht. Ratsherr Johannes Bombeck fasst deren Tätigkeit so zusammen: „Alles kalter Kaffee!“

Das Ende für das Bergwerk Prosper-Haniel steht 2018 bevor. Was kommt danach? Wie rüstet sich die Stadt für die Zeit nach der Steinkohlen-Ära? Eine Lenkungsgruppe mit Vertretern der RAG und der Stadt soll die Frage beantworten, was aus den Bergbau-Flächen in Bottrop wird. Nach der ersten Sitzung des hochrangig besetzte Gremiums zieht die ÖDP enttäuscht ihr Fazit. „Alles kalter Kaffee“, meint ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck.

Grüne Wiese für Betriebe tabu

Die ÖDP hatte erwartet, dass konkrete Konzepte oder zumindest Ziele für die Nutzung der Bergbauflächen vorliegen. „Wir haben in Bottrop acht Standorte und wir haben nur noch vier Jahre Zeit“, sagte Bombeck. Zwischen Stilllegung und neuer Nutzung dürften nicht Jahrzehnte ins Land gehen. Die Stadt brauche schnell neue Jobs und nicht erst in zwanzig Jahren, sagte der Ratsherr: „Wir haben hier ja nicht Gewerbeflächen ohne Ende“. Ziel müsse es sein, die Bergbaubrachen für die Neuansiedlung von Gewerbebetrieben zu nutzen. Diese gehörten nicht auf die grüne Wiese. Die ÖDP habe bei der jüngsten Lenkungsgruppensitzung jedoch den Eindruck gewonnen, dass die Stadtverwaltung und die RAG erst jetzt mit ihren Überlegungen beginnen. „Da ist alles noch relativ diffus“, kritisierte Bombeck.

Partei sieht RAG in Bringschuld

Der Ratsherr fordert daher nun, dass bei der nächsten Sitzung der Lenkungsgruppe Anfang nächsten Jahres zu jeder der acht Bergbauflächen in der Stadt konkrete Nutzungsvorstellungen und auch die Zeitpläne zu deren Verwirklichung vorliegen. Außerdem soll die RAG der Stadt Flächen benennen, die vor 2018 frei werden, damit sich darauf Firmen mit neuen Arbeitsplätzen ansiedeln können. Wie berichtet, hatte dies ähnlich die SPD auch bereits verlangt. Sie hat dafür konkret auf Prosper II ein Gelände an der Knappenstraße ins Auge gefasst.

Die ÖDP fordere schon seit über einem Jahrzehnt von der Stadtverwaltung, sich auf ein Ende des Bergbaus in der Stadt vorzubereiten. Die Stadtspitze habe immer wieder betont, dies im Blick zu haben, und versichert, die Fachverwaltung arbeite längst daran. Davon sei nichts zu sehen. Auch die RAG sieht die ÖDP in einer Bringschuld. Die Deutsche Steinkohle werden schließlich bis heute mit Milliarden Steuergeldern subventioniert.