Bottrop. . Die Arbeitsgemeinschaft der Europaschulen hat das Berufskolleg Bottrop nach Prüfung des schuleigenen Europaprofils als Europaschule zertifiziert. Die Auszeichnung soll Anfang Dezember von der EU-Ministerin Angelica Schwall-Düren im Düsseldorfer Landtag verliehen werden.

Das Berufskolleg der Stadt Bottrop darf sich bald mit dem Zertifikat „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ schmücken. Die Arbeitsgemeinschaft der Europaschulen
(ARGEUS) hat dies jetzt nach Prüfung des schuleigenen Europaprofils so beschlossen. Am 1. Dezember wird dem Berufskolleg das Zertifikat von Europa-Ministerin Angelica Schwall-Düren im Rahmen der 5. Jahrestagung der Europaschulen im Landtag verliehen. Am Dienstag berichtete die Schule im Beisein von Oberbürgermeister Bernd Tischler und dem Schuldezernenten Paul Ketzer von der bevorstehenden Auszeichnung.

Schon seit vielen Jahren pflegt das Bottroper Berufskolleg den Kontakt zu seinen ausländischen Partnerschulen. Die Idee, Europaschule zu werden, wurde erst Ende 2012 geboren und seither so beharrlich verfolgt, dass die Zertifizierung bereits im ersten Anlauf geklappt hat, berichten Schulleiter Guido Tewes und sein Stellvertreter Klaus Wiegert. Zu verdanken ist dies in erster Linie Bereichsleiterin Astrid Hildenbrand, die zuständig für die EU-Projekte ist.

Bilingualer Unterricht

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Und so hat das Berufskolleg sein Fremdsprachenangebot um Spanisch, Französisch, Niederländisch und Wirtschaftsenglisch erweitert, hat den bilingualen Unterricht in drei Fachbereichen eingeführt und bereitet als anerkanntes Prüfungszentrum der Londoner IHK auf das Sprachzertifikat Business-English vor. Regelmäßig führt die schuleigene Theatergruppe Theateraufführungen in englischer Sprache vor.

Besonders wichtig sind aber auch die internationalen Projekte und Partnerschaften, die den Schüleraustausch ebenso ermöglichen wie Schülerpraktika im Ausland. Rund 300 Schüler waren seit 2008 bereits für ein vierwöchiges Praktikum etwa in Irland oder Spanien, berichtet Astrid Hildenbrand. Gefördert durch Stipendien der EU haben die Schüler die Sprachenschule besucht und – je nach Bildungsgang – praktische Erfahrungen in Betrieben im kaufmännischen Bereich, in der IT-Branche oder etwa im Gesundheitsbereich gesammelt.

Bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Im Lebenslauf der Schüler macht sich eine solche Auslandserfahrung bei Bewerbungen auf jeden Fall gut, weiß Schulleiter Tewes. Und für die persönliche Entwicklung der Schüler sei es auch gut, sich mal alleine im Ausland durchzuschlagen: „Sie kommen gestärkt und selbstbewusst zurück.“ Nicht immer ist es allerdings so ganz leicht, die Arbeitgeber vom Auslandspraktikum zu überzeugen, denn sie müssen ihre Lehrlinge ja dafür freistellen.

Als nächstes werden zwölf Bottroper Schüler im März nach Polen reisen zu einem Comenius mit Schülern aus sechs Ländern.