Rzund zehn wilde Müllkippen muss das Entsorgungsunternehmen pro Woche aufräumen. Auch andere städtische Stellen sind im Einsatz gegen die illegalen Kippen. Eine App soll Meldungen zukünftig einfacher machen

Es sieht aus, als hätte hier, am Rande des Vöingholzes, jemand große Teile seines Autos entsorgt. Sitze und Türverkleidungen sowie andere Dinge liegen auf einem großen Haufen. Linken-Bezirksvertreter Dieter Polz hat diese wilde Müllkippe am Sonntag entdeckt. „Am Samstag bin ich den gleichen Weg mit dem Fahrrad durch den Wald gefahren, da war noch nichts. Und heute finde ich dort diese Müllhalde vor“, ärgert er sich über derart rücksichtslose Zeitgenossen.

Immerhin, sein Hinweis an die Best hat gefruchtet. Bereits am Dienstag hat der städtische Entsorger den Schrott beseitigt. „Wir müssen in solchen Fällen schnell sein, sagt der Best-Vorstandsvorsitzende Uwe Wolters. „Denn wo einmal so ein Haufen ist, kommt schnell weiterer Müll hinzu“, so die bittere Erfahrung. Zumeist zahlt am Ende der Bürger die Entsorgung über seine Müllgebühren.

Eine App, um Müllkippen zu melden

Zukünftig soll es einfacher werden, wilde Müllplätze zu melden, sagt Wolters. Am 1. Dezember will das Unternehmen eine App freischalten. Das Programm gibt es kostenlos fürs Smartphone. „Da können die Bürger dann ein Foto der wilden Müllkippe machen und es sofort an uns schicken.“ So erfährt das Unternehmen den Standort und kann entsprechend schnell reagieren und aufräumen.

Szenenwechsel zum Eigen: Dort ist WAZ-Leserin Beate Barnick auf Hinterlassenschaften rücksichtsloser Zeitgenossen gestoßen. Im Bereich Körnerstraße / Bügelstraße haben sie an einer Sitzgruppe mindestens einen Karton Altpapier versucht zu verbrennen. Zeitungen, Karton und Asche bilden dort an dem Spazierweg inzwischen einen unappetitlichen, nassen Brei.

Die Best hat ihre Erfahrungen: Rund zehn wilde Kippen beseitigt der Entsorgungsbetrieb pro Woche. „Das sind nicht immer große Haufen, doch wir müssen am Ball bleiben“, sagt Wolters. Die Bandbreite reiche vom Einsatz im Wald bis hin zum einfach am Straßenrand deponierten Sperrmüll.

Das sind nur die Fälle, in denen die Best zuständig ist. Im Bereich der Park- und Grünanlagen ist beispielsweise der Fachbereich Umwelt und Grün für die Abfuhr des Mülls verantwortlich, wie Stadtsprecher Andreas Pläsken sagt. Auf den Halden oder in Wäldern der Kirchheller Heide ist es der RVR. Der Landesbetrieb Straßen.NRW räumt in seiner Zuständigkeit den wild gekippten Müll weg.

Über solche Zuständigkeiten müssen sich Bürger aber keinen Kopf machen, wenn sie auf Unrat stoßen, der dort nicht hingehört. „Erster Ansprechpartner ist die Best. Dort werden die Zuständigkeiten geklärt und der Fall bei Bedarf weitergeleitet“, sagt Pläsken. Auch die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes wüssten, wie sie mit solchen Hinweisen richtig umzugehen haben.