Weitmar-Mark. . Das Heinrich-König-Zentrum besteht seit 30 Jahren und ist aus Weitmar nicht wegzudenken. Die Senioren fühlen sich hier „ein bisschen wie im Urlaub“. Die Zimmer sind komfortabel, die Belegschaft beständig und das Ambiente sehr herzlich. 133 Senioren leben am Wabenweg 14-16 – mehr geht nicht

Nein, groß feiern wolle man das 30-Jährige nicht, sagt Ursula Scherner, seit drei Jahren Leiterin des Heinrich-König-Zentrums der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Gleichwohl, 30 Jahre – „das ist schon eine schöne Zahl.“ Für Scherner ist das Seniorenheim aus Weitmar-Mark nicht mehr wegzudenken: „Wir sind eine echte Marke im Stadtteil.“

Das verdanke die Awo-Einrichtung in erster Linie dem engagierten Zutun der Mitarbeiter. „Sie sind hochmotiviert und zum Teil schon viele Jahre im Haus tätig“, lobt Ursula Scherner. „Diese Beständigkeit ist wichtig für die Bewohner und trägt zu einem guten Betriebsklima bei.“ Das kann Ludowika Brzezicha, die Hauswirtschaftsleiterin, nur unterstreichen: „Wir bekommen von vielen Angehörigen positive Rückmeldungen, in denen vor allem die warme Atmosphäre hervorgehoben wird.“

133 Senioren beherbergt das Heinrich-König-Zentrum aktuell. Mehr geht nicht. Eine von ihnen ist Anna Wagner, die bis vor sechs Jahren noch in Werne lebte. Sie ist eine Ausnahme; die meisten Bewohner kommen aus der näheren Umgebung. Den Schritt vom Bochumer Osten ins Seniorenheim im Süden hat die 89-Jährige nicht bereut. „Ich bin hier sehr zufrieden.“

Kein Wunder, die Zimmer sind komfortabel ausgestattet: Schlafzimmer, Wohnzimmer, Balkon – hier lässt es sich leben. „Ein bisschen wie Urlaub“, sagt Ludowika Brzezicha. Anna Wagner nickt. „Hier gibt es viel Unterhaltung, Musik und Spiel.“ Und sie mag es, auch mal ihre Ruhe zu haben, sich zurückziehen zu können. „Ich bin auch gerne allein.“

Eigener Senioren-Beirat

Das können die Senioren selbst entscheiden. Überhaupt wird ihre Meinung im Heinrich-König-Zentrum durchaus gehört. „Wir führen regelmäßig Bewohnerbefragungen durch und haben auch einen eigenen Bewohnerbeirat“, erklärt Ursula Scherner. Dieser tagt einmal im Monat und erhält von der Leiterin dann aktuellste Informationen über das Haus.

Großes Sommerfest am Samstag

Erster Leiter des Heinrich-König-Zentrums ab 1984 war Erich Bietz. Ihm folgte 2005 für sechs Jahre Peter Schmidt, ehe Ursula Scherner das Ruder am Wabenweg übernahm.

Am morgigen Samstag findet vor der Einrichtung wie jedes Jahr ein großes Sommerfest statt. „Da ist immer richtig viel los“, erzählt Ursula Scherner, die sich darauf freut, sicher auch wieder viele Menschen aus dem ganzen Stadtteil begrüßen zu können.Los geht es um 13 Uhr. Das Unterhaltungsprogramm mit Musik und Show (Musikzug Krayer Krähen, Tanzgruppe TKG, Tanzschule Straub, Everstaler Musikanten) beginnt um 14 Uhr. Dazu gibt es eine Tombola und einen Flohmarkt.

Wichtig ist den Verantwortlichen des Heinrich-König-Zentrums auch, Alt und Jung zusammen zu bringen. „Nebenan ist ein großer Kinderspielplatz, da geschieht die Interaktion fast schon automatisch, in dem die Kinder sich im Senioren-Café ein Eis holen oder auch mal die Toilette aufsuchen“, berichtet Melanie Walter, Pflegedienstleitung.

In den 30 Jahren gab es auch Veränderungen. „Der Altersdurchschnitt der Bewohner hat sich erhöht, er liegt bei 85 Jahren“, sagt Ursula Scherner. Und viele Neuankömmlinge seien im Vergleich zu früher weniger fit. Dazu kämen immer mehr Demenzerkrankte. „Wir haben uns natürlich den Erfordernissen der Senioren angepasst, haben das Haus modernisiert und die Angebote erweitert.“ Der Charakter des Heinrich-König-Zentrums sei dabei aber erhalten geblieben. Scherner lacht: „Man erkennt uns trotzdem noch wieder.“