Stiepel. Die Übersichtsausstellung „Grenzen überwinden“ des Westfälischen Künstlerbundes lädt beim Stiepeler Kultursommers zu Entdeckungen ein

„Grenzen überwinden“ lautet das Motto des Kultursommers in Stiepel, der auch in diesem Jahr während der Ferien ein besonderes Augenmerk auf Musik & Kunst wirft. Zum fünften Mal in Folge wird rund um die Dorfkirche Programm gemacht. Mit mehr als 30 Veranstaltungen bis zum 17. August.

Einen Schwerpunkt des Kultursommers bildet wieder die Übersichtsausstellung des Bundesverbandes Bildender Künstler Westfalen im Innen- und Außenbereich des Gemeindezentrums sowie im Kirchenraum. 30 Künstler zeigen in der von Bernd Figgemeier kuratierten Ausstellung 50 Arbeiten. Zeichnungen, Malerei, Objekte oder Installationen bieten Denkanstöße – Grenzen lassen sich im Alltag ebenso wie im Glauben überwinden, so die immanente Botschaft der ausgestellten Exponate.

Mahnmal gegen Gewalt

Für den Rundgang sollte man sich Zeit nehmen, denn die Ausstellung ist nicht nur reichhaltig bestückt, sondern durch die Vielfalt der künstlerischen Temperamente auch immer wieder herausfordernd. In den Arbeiten geht es nicht (jedenfalls nicht nur) um die Zurschaustellung von ästhetischen Qualitäten, vielmehr werden immer auch Denkanstöße gegeben. So bereits im Außenbereich, wo die „white flags“ von Christoph Werdelmann im Wind sich drehen. Was von Weitem wie drei schlichte weißen Flaggen aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als aufgeschnittene Kunststoffsäcke, die für das Bergen gefallener Soldaten verwendet werden. Mit schlichten Mitteln wird hier ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt gesetzt.

Auffällig im Gemeindehaus sind Udo Unkels „Seemänner“, filigrane Fährmänner aus geschweißten Edelstahlstäben, die auf einem Holzboot Fährnisse überwinden und die Überfahrt auf ein angestrebtes Ziel ermöglichen. Ganz anders die „Grenzüberschreitung“ von Evi Binzinger, die einen „Schmetterlingstanz“ aus gefalteten Teebeuteln gestaltet hat. Die Künstlerin versteht den Schmetterling als Inbegriff des Freilebenden, der über alle Grenzen hinwegsegelt, und der mit seiner Metamorphose von der Raupe zum Falter für den ewigen Wandel steht.

Im Wortsinn „ins Auge fallend“ ist die Wandinstallation „Spiegelbilder – Selfies“ von Klaus Nixdorf, vor der für den Betrachter durch Standortwechsel ungewohnte Perspektiven und Mehrfachbilder erfahrbar werden – deshalb „Selfies“, in Anlehnung an die beliebten Handy-Selbstporträts.

Es werden zwei Führungen angeboten, am heutigen Mittwoch (9.7.) um 20 Uhr und Sonntag (10.8.) um 15 Uhr, Treffpunkt am Gemeindehaus Brockhauser Straße, der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten der Ausstellung: mi. 16 -21 Uhr, sa. u. so.14 bis 18 Uhr.