Stiepel. Hoher Besuch beim Klosterfest in Stiepel: Abt Maximilian Heim erinnertean die Gründung des Zisterzienserklosters vor 25 Jahren

„Ohne Sprit geht nichts in unserer Zeit.“ Das betonte Abt Dr. Maximilian Heim aus der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz/Niederösterreich, als er zum Auftakt des diesjährigen Stiepeler Klosterfestes auf dem Wallfahrtsplatz predigte. Das Problem, kein Benzin mehr im Tank zu haben, übertrug er dabei symbolhaft auf den „Heiligen Geist“, ohne den kein Glaube möglich sei.

Dieser begegne den Gottesdienstbesuchern beim Kirchenbesuch gleich mehrfach, so Heim weiter: etwa beim Eintritt in die Kirche, auf dem Kreuzweg sowie am Kreuz. „Indem Christus am Kreuz sein Leben aushauchte, setzte er seinen Geist zum Wohl aller Menschen im Glauben frei“, so der Tenor des Abtes weiter.

100 Jahre St. Marien Kirche

Heim erinnerte zudem daran, dass aktuell das 100-jährige Jubiläum der St. Marien Kirche (Grundsteinlegung im Mai 1914) sei. Hinzukomme, dass die Mönche vor 25 Jahren unter Prior Pater Beda Zilch das Kloster gründeten (erste Spatenstich am 30. Oktober 1988).

„Ihr seid immer hier bei uns im Kloster willkommen“, rief Prior Pirmin Holschuh, der heutige Klostervorsteher, den etwa 800 Gottesdienstbesuchern zu. Zum 100. Kirchengeburtstag wünsche sich das Kloster eine neue Innenausmalung der Kirche, so der Prior und rief zu Spenden dafür in der Kollekte auf.

Gründungsprior Pater Beda Zilch erinnerte in seinem Grußwort die Gläubigen an die Anfänge des Klosters: „Wir kamen auf Initiative des damaligen Ruhrbischofs Franz Kardinal Hengsbach. Wir schenkten dem Ruhrgebiet dadurch ein neues geistliches Zentrum“, erinnerte er. „Wir“: das waren zunächst vor allem Zilch und seine beiden Mitbrüder Christian Feurstein (heute Abt vom Stift Rein) und Abt Heim.

Eine besondere Attraktion beim Klosterfest war die Sonderausstellung „Pilgern – einst und jetzt“. Zahlreiche Besucher durchwanderten die von Historikerin Dr. Roswitha Abels in zweijähriger Arbeit zusammengetragene Schau im Kreuzgang des Klosters.

Abels entwickelte diese zu den beiden Jubiläen: 100 Jahre Wallfahrtskirche, 25 Jahre Kloster. Sie trug deshalb viel zur Geschichte des Wallfahrtsortes zum Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter von Stiepel“ zusammen. So fand die erste Eichsfelder Wallfahrt im Juni 1924 statt. 1931 erfolgte die offizielle Anerkennung als Wallfahrtsort.

Zwölfjährige auf Schülerwallfahrt

„Pilgern heißt ‘Beten mit den Füßen’, sich also auf den Weg des Glaubens zu begeben“, erklärte die Historikerin zur Ausstellung. Mit dabei war deshalb eine aktuelle Schülerwallfahrt der Werner-von-Siemens-Schule: Die 40 zwölfjährigen Schüler wanderten im April 155 Kilometer auf dem Camino. Abels war davon beeindruckt: „Heutzutage fahren die Leute lieber. Darum haben wir hier auch so viele Parkplätze.“