Dahlhausen. Vor 55 Jahren wurde die Ruhrlandbühne gegründet. Anlass genug, befreundete Musikzüge zu einem dreitägigen Fest nach Dahlhausen einzuladen. Höhepunkt war am Sonntag der festliche Umzug durch die Straßen.
55. Geburtstag – Das ist ein gute Zahl für ein zünftiges Jubiläumsfest. Das dachte sich der „Moderne Fanfarenzug Ruhrlandbühne Bochum 1959 e.V.“. An drei Tagen ging es am Wochenende rund und brachte mehrere hundert Bürger im Stadtteil sowie zahlreiche Hobbymusiker in Feierlaune.
Am Freitagabend gab es den ersten Höhepunkt: Der Fanfarenzug „belohnte“ sich mit dem ersten Konzert seiner Vereinsgeschichte in der Lutherkirche. „Das ist nicht unser üblicher Auftrittsort“, kommentierte das Fanfarenzugleiter Dirk Schmieder zu den gut 150 Zuhörern.
Stellvertreter Daniel Komorowski griff zum Taktstock und führte das 50-köpfige Orchester an, das sieben Mitglieder des Fanfarenzuges des BSV Bochum-Harpen 1874 e.V. unterstützten.
Los ging es mit dem Rückblick auf das Liedgut seit den Anfängen: Festlicher Einzug mit dem Jägermarsch – die Traditionshymne seit 55 Jahren, Grußworte und noch viel mehr Musik. „Die ersten Stücke, die mein Vater Werner als Gründer einstudierte, waren der Feldherrnmarsch und der Marsch 1a“, erinnerte sich der Fanfarenzugleiter.
Auf Naturfanfaren wie in den Anfängen ging es weiter: „California Beach“ und der „Ossenberger Fanfaren Marsch“ erklangen vierstimmig. Schmieder: „Heute spielen wir zumeist auf der Ventilfanfare, von denen die ersten 1979 angeschafft wurden.“ Die Stücke dazu hießen „Glück Auf“ sowie das Samba-Medley „Cangas sierra“. Das zeigte das doppelte Auffrischen von Knappen- und neuer lateinamerikanisch geprägter Karnevalstraditon. Noch peppiger ging es ab den 80er Jahren weiter, als die Musik von amerikanischen Marchingbands sowie moderne Märsche Einzug hielten. „Seitdem tanzen wir auch“, lachte Schmieder.
In der Kirche war das nur in Ansätzen möglich. Viel Beifall gab es trotzdem.
Und heute? DSDS-Sternchen Beatrice Egli, Herbert Grönemeyer und Helene Fischer steuern „Mein Herz, das brennt“ „Mambo“ und „Atemlos“ bei, so dass der Fanfarenzug breit aufgestellt ist. Dirk Schmieder: „Das macht uns auch für die Zukunft stark.“ Oberbürgermeisterin Otillie Scholz und Pfarrer Ingo Menzler sprachen Grußworte. „Sie sind bei vielen Veranstaltungen vom Maiabendfest bis zu den Karnevalsumzügen dabei. Sie begeistern Jung und Alt“, freute sich Scholz. Menzler erinnerte daran, dass Musik und Religion schon in er Bibel eng miteinander verknüpft waren.
Ein Internationales Freundschaftstreffen von zwölf Musikvereinen folgte am Samstag und ein Festumzug mit 18 Musikzügen von den Ruhrauen zum Vereinsheim rundete das Fest ab.