Wiemelhausen. . Stadtteilfest an der Schillerschule begeistert trotz Regen Jung und Alt. Schüler rocken Bühne und Schulhof. Was fehlt, sind mehr Spielflächen im Stadtteil
Anna und Helena sind 14 und gehen in die achte Klasse. Anna torkelt gerade mit dem Gefühl von 0,8 bis 1,3 Promille im Blut über eine Linie auf dem Boden und muss sich von ihrer Klassenkameradin stützen lassen. Aber natürlich ist Anna nicht betrunken („es fühlt sich nur so an“, sie testet gerade den Rauschbrillen-Parcours der Krisenhilfe Bochum und Take-Care-Gruppe auf dem Stadtteilfest Jugend(t)räume an der Schillerschule.
Streetsoccer, Jugendmobil, Bungee-Run, Graffiti, Gladiator, Breakdance, ein starkes Bühnenprogramm mit Schülerauftritten und vieles mehr – der Arbeitskreis Mobile Arbeit, bestehend aus dem Kinderbüro, Vertretern der Bereiche Streetwork und Schulsozialarbeit sowie dem Jugendmobil, Fanprojekt und Stadtsportbund, sind an diesem Tag mit einem abwechslungsreichen Programm auf dem Stadtteilfest vertreten.
„Das Fehlen an verfügbaren Flächen für Kinder und Jugendliche in ihren Stadtteilen ist ein großes Thema im Arbeitskreis“, erklärt die Schulsozialarbeiterin Annette Bürger. „Durch das Stadtteilfest lernen die Kinder und Jugendlichen die mobilen Angebote der Stadt und die Freizeitmöglichkeiten in ihrem Umfeld kennen. Wir möchten Synergien zwischen den Stadtteilen schaffen und den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich untereinander zu vernetzen. Deshalb ist das Fest auch offen für den ganzen Stadtteil. Und auch andere Einrichtungen, wie zum Beispiel das Jugendfreizeithaus e-juwie, beteiligen sich an der Veranstaltung.“
Demnächst in Höntrop
Der Arbeitskreis Mobile Arbeit der Stadt Bochum besteht aus dem Kinderbüro, Vertretern des Bereichs Streetwork, des Bereichs Schulsozialarbeit sowie dem Jugendmobil (Fahrrad- und Skateboardwerkstatt), dem Fanprojekt (Streetsoccer-Court und Ballgeschwindigkeitsmessanlage) und dem Stadtsportbund (Bungee Run und Gladiator).
Das nächste Stadteilfest Jugend(t)räume findet am 13. September von 13 bis 17 Uhr auf dem Schulhof der Realschule Höntrop statt. Auch hier soll es eine Fragebogenaktion mit anschließender „Wunscherfüllung“ geben. Die Höntroper Kinder und Jugendlichen dürfen sich also schon mal überlegen, was ihnen in ihrem Stadtteil fehlt.
Auch Sam „aus der Neunten“ findet das Projekt Jugend(t)räume wichtig für den Stadtteil: „Es wäre gut, wenn sich aus sowas vielleicht Jugendgruppen herausbilden würden, weil man sich hier untereinander vernetzen kann. Es ist auf jeden Fall wichtig, durch solche Aktionen besser über Jugendprojekte zu informieren“, meint der 15-Jährige.
Fest führt Schüler zusammen
„So ein Fest macht Spaß und führt die Schüler zusammen. Es sollte mehr Jugendprojekte geben, wo man hingehen kann“, findet die 13-jährige Mira. Und es fehlen schöne Plätze zum Hinsetzen und wo man sich nachmittags treffen kann“, ergänzt die Schülerin. „Einen Sportplatz sollte es auch hier an der Schule geben“, finden Luca (13) und Anna (14) aus der achten Klasse. Vielleicht werden die Wünsche der Schüler schon bald erfüllt denn: „Die Schüler haben die Möglichkeit, in einer Fragebogenaktion Wünsche zu äußern, was sie sich in ihrem Stadtteil und an ihrer Schule wünschen“, so Bürger. „Ziel der Aktion ist es, einen der Wünsche möglichst im kommenden Jahr gemeinsam zu realisieren. Und da die Kinder heute einen Großteil ihrer Zeit in der Schule verbringen, würde es sich ja vielleicht anbieten, die Räume an und um die Schule herum attraktiver zu gestalten“, so Bürger.