Dahlhausen. . Vor drei Jahren wurde die Stiftung Eisenbahnmuseum Dahlhausen gegründet. Seitdem bemüht sie sich um den Ankauf des Grundstücks von der Deutschen Bahn. Jetzt unternimmt sie einen weiteren Anlauf.
Jeden ersten Sonntag im Monat dampft die Preußische P8 vom Eisenbahnmuseum in Dahlhausen hinaus ins Ruhrgebiet. Ein toller Anblick, den nicht nur die Freunde historischer Lokomotiven lieben. Doch über der Idylle liegt seit Jahren ein Schatten: Das Museum möchte endlich sein neues didaktisches Konzept umsetzen, kommt aber mit seinen Plänen nicht voran. Bisher scheitern sie am geplanten Ankauf des Grundstücks von der Deutschen Bahn.
Was in Zukunft am Ufer der Ruhr alles möglich sein könnte, möchte Museumsleiter Harald Reese am kommenden Freitag einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. „Anhand unseres Salonwaggons wollen wir beispielhaft zeigen, wie unser neues Konzept aussehen könnte“, kündigt er sein „Leuchtturmprojekt“ an.
Kurz gesagt: Die Lokomotiven und Waggons sollen nicht nur die Eisenbahnfreunde ergötzen, sondern sollen auch einer breiten Bevölkerung in ihrem historischen Zusammenhang dargestellt werden. Wie etwa der Waggon, in dem einst Willy Brandt nach Erfurt in die DDR gefahren war, in dem aber auch schon der Schah von Persien und Adolf Hitler gesessen haben. 100 000 Euro hat das Museum allein für die Restaurierung bezahlt. „Ohne die Arbeitsstunden unserer ehrenamtlich tätigen Mitglieder miteinzurechnen“, betont Peter Schemmann von der Stiftung.
Der Preis soll schon feststehen
Doch ohne Eigentümerin des Grundstücks zu sein, kommt die Stiftung nicht weiter. „Weil wir baulich nichts verändern können“, erklärt Peter Schemmann.
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Heutiger Stand der Dinge: Alle Beteiligten, also Stiftung, Deutsche Bahn sowie Regionalverband Ruhr (RVR) und Stadt wollen den Verkauf über die Bühne bringen. „Es steht angeblich sogar schon der Preis fest“, sagt das Stiftungsmitglied. „Aber für den RVR hängt es an öffentlichen Fördermitteln.“ Um jetzt Dampf zu machen, nutzt die Stiftung ihre Kontakte in die Politik. Gestern erläuterte Stiftungsvorstand Wolfgang Fiegenbaum dem SPD-Landstagsabgeordneten Thomas Eiskirch das Konzept. „Das macht das ganze Museum noch eine Stufe spannender“, zeigte dieser sich hinterher angetan von den Plänen. Ob er helfen kann, wird sich bis Herbst zeigen: „Ich arbeite jetzt alle Fragen Schritt für Schritt ab.“