Wiemelhausen. .
Von seiner Dynamik hat Ulrich Przybyla auch mit 70 Jahren nichts verloren. „Er hat immer alle Fäden in der Hand gehalten“, sagen seine alten Studienkollegen noch heute über den drahtigen Wiemelhausener. Vielleicht ist es dieser Schwung, der den Ingenieur endlich ans Ziel gebracht hat: Erstmals betrat er jetzt das Eickhoff-Werk. „Dabei wohne ich nur 50 Meter entfernt“, lachte Ulrich Przybyla bei der Werkbesichtigung.
Über Umweg zum Ziel
Das Leben hält eben so manche Umleitung parat. So auch für die Ingenieure, die jedes Jahr quasi zum Klassentreffen zusammenkommen. Vor genau 50 Jahren, am 1. April 1964, hatten sie ihr Studium an der Staatlichen Ingenieurschule an der Sonnenstraße in Dortmund begonnen. „Die Bochumer Fachhochschule nahm erst ein Semester später den Studienbeginn an der Kohlenstraße auf. Deshalb fuhren wir damals zu dritt, nämlich Axel Marek aus Steinkuhl, Klaus Remerscheid aus Riemke und ich aus Hamme drei Jahre lang täglich zum Studium nach Dortmund“, erinnert sich Ulrich Przybyla. Mit Erfolg: „Denn wir haben dort 1967 unsere Examen zum Diplom-Ingenieur erfolgreich gemacht.“
Es war offensichtlich ein guter Jahrgang, wie die beruflichen Laufbahnen zeigten. Axel Marek (73) zum Beispiel zog es ins Sauerland zur Olsberger Hütte. Nach einem weiteren Studium leitete er dort anschließend 27 Jahre lang als Studiendirektor die metallgewerbliche Berufsschule.
Beim Chemiekonzern Du Pont in Hamm machte Klaus Remerscheid (72), wie mehrere andere Studienkollegen auch, Karriere. Er arbeitete 40 Jahre für das Unternehmen, zuletzt in der Europazentrale in Genf.
Und Ulrich Pryzbyla? „Ich hatte mich als Technischer Zeichner bei Eickhoff beworben und auch die Aufnahmeprüfung gemacht. Ich bin aber nicht genommen worden, weil ich keine Verwandtschaft im Werk hatte“, blickt er zurück, allerdings alles andere als zornig. Schließlich fand auch er sein berufliches Glück. 31 Jahre lang leitete er den Geschäftsbereich Hydraulik und Pneumatik für die Bosch Rexroth AG mit den Standorten in Dortmund und Köln.
Und hier schließt sich schließlich der Kreis. Denn bei der Betriebsbesichtigung waren die Experten dann unter sich. So berichtete Thomas Niedzwetzki, der Vertriebsleiter der Eickhoff-Gießerei, über die Zusammenarbeit mit dem Großkunden Bosch-Rexroth . . .
Es soll noch ein langer Tag geworden sein.