Querenburg. .
Das Lennershofquartier im Schatten der Ruhr-Universität leidet unter einer Blechlawine. Die Lennershofstraße und ihre kleinen Nebenstraßen sind tagsüber völlig zugeparkt. Außerdem wird die an sich ruhige Wohnsiedlung vom Schwerlastverkehr malträtiert. Gestern beschloss die Bezirksvertretung Süd auf Antrag der CDU einstimmig bei Enthaltung von SPD/Grünen, den Anwohnern ein „Parkvorrecht“ einzuräumen, allerdings erst in Absprache mit ihnen. Außerdem sollen Lastwagen über 7,5 Tonnen aus dem Quartier herausgehalten werden. Und das Ordnungsamt bekommt den Auftrag, die bereits vorhandenen Parkverbote und das Verbotsschild für Zweiräder und Autos – Anlieger frei – zu überwachen.
Etwa vier Monate lang wird ab September die Straße Im Lottental für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Denn der Bau der neuen Wasserleitung von Witten nach Stiepel wirft nun doch alle bisherigen Planungen um.
Die Stadt muss nämlich als ökologischen Ausgleich für die Wasserleitung den Schutz der Amphibien in Höhe der Kalwesteiche verbessern, und zwar durch sechs Durchlässe unter der Straße Im Lottental.
Diese würden allerdings mit dem Regenwasserkanal kollidieren, der noch parallel zur Straße verläuft. Er stammt aus dem Jahr 1935 und sollte eigentlich in vier Jahren aufgegeben werden, wenn der Lottenbach naturnah umgebaut und wieder offengelegt wird.
Nun zieht das Tiefbauamt einen Teil der Arbeiten vor. Es beseitigt den Regenwasserkanal, verlegt den Mischwasserkanal von der Nordseite in die Straße und bekommt so Raum für die Amphibiendurchlässe. Am Ende der Bauarbeiten hat das Lottental wieder eine neue Straßendecke, auf einer Länge von 300 Metern einen Rad- und Gehweg – und die jährliche Sperrung der Straße zum Schutz der Kröten ist auch nicht mehr notwendig.
Restaurant muss Kröte schlucken
Die Kröte müssen allerdings die Anwohner schlucken. Denn die Straße Im Lottental wird im Herbst nur für den Rad- und Fußgängerverkehr geöffnet bleiben.
Eine Vision, die besonders Erika Post (CDU) schreckt. Ihr Sohn betreibt das Restaurant „Post’s Lottental“ und blickt bereits jetzt mit großer Sorge dem Bau der Wasserleitung entgegen. Bisher hatte er die Zusage, dass sein Lokal zumindest von einer Seite aus immer erreichbar sein werde.