Dahlhausen. . Schwarze Goldader am Chursbusch wieder „aufgehübscht“. OB Ottilie Scholz weiht neuen Anlaufpunkt des bergbauhistorischen Lehrpfads ein, auf den der Bergmannstisch Bochum Süd um seinen Vorsitzenden Walter E. Gantenberg sehr stolz ist. Er und seine Mitstreiter werden das Flöz instand halten
Vor fast 40 Jahren hatte Walter E. Gantenberg, Vorsitzender des Bergmannstisch Bochum-Süd, erstmals die Idee eines bergbauhistorischen Lehrpfads im Bochumer Süden – „damals, als der Begriff Industriekultur in dieser Form noch gar nicht so geläufig war.“ Mit dem Aufschluss des Flöz „Wasserfall“ auf dem Freizeitgelände Chursbusch oberhalb der Ruhr, geht für den 79-Jährigen ein weiteres Stück seines Traums in Erfüllung.
Zahlreiche Besucher kamen am Freitag zur feierlichen Übergabe des Flöz und zur Enthüllung der neuen Tafel, darunter auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann. Im Namen der Stadt sprachen die Politikerinnen ihren Dank für den ehrenamtlichen Einsatz des Bergmannstischs aus.
Denn das Flöz auf diese Weise präsentieren zu können, bedurfte dann schon einiger Anstrengungen.
Schwarzes Gold war kam noch zu sehen
„Von Kindern und Mountainbike-Fahrern war Geröll heruntergetrieben worden“, erinnert sich Walter E. Gantenberg. In diesem Zustand sei vom schwarzen Gold nicht mehr viel zu erkennen gewesen. Im vergangenen Herbst, als die Sparkassenstiftung die Finanzierung zusagte, wurde sein Verein aktiv. „Eine Firma hat das Flöz in seinen alten Zustand zurückversetzt.“ Geröll und ein Teil der Kohle wurde abgetragen, ein umgebender Zaun zum Schutz aufgestellt. Das Grünflächenamt erschloss den Fußweg mit Holzspänen. „Diese körperlich schweren Arbeiten hätten wir alleine nicht bewerkstelligen können“, sagt Gantenberg.
Unterstützung gesucht
Der Bergmannstisch Bochum-Süd fördert ehrenamtlich die Erforschung des historischen Bergbaus in Dahlhausen und Umgebung. Die zehn Mitglieder pflegen den Lehrpfad und organisieren Führungen für die Öffentlichkeit sowie für private Gruppen und Schulklassen. Fahrten und Wanderungen zu historischen Orten und Museen bereichern das Vereinsleben.
Neue Mitglieder werden gesucht. Interessierte melden sich bei Walter E. Gantenberg (Tel. 49 24 18). Info auf www.bergmannstisch-bo-sued.de.
Der Bergmannstisch aber wird sein „Naturdenkmal“ künftig instand halten und bei Führungen der Öffentlichkeit näherbringen. Am Flöz „Wasserfall“ lasse sich besonders gut die Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets erklären, dessen ist sich Dr. Volker Wrede, Vorsitzender des Vereins GeoPark Ruhrgebiet, sicher. „Meines Wissens ist es das mächtigste Flöz, das an der Oberfläche aufgeschlossen ist.“ Dass die Kohle heute noch erhalten ist und nicht abgebaut wurde, läge an der Beschaffenheit des Flözes. Der Name „Wasserfall“ deute darauf hin, dass das Flöz besonders viel Wasser führe und unrein sei: mit einem hohen Anteil an Nebengestein.
Geschichte des Ruhrgebiets lässt sich hier anschaulich vermitteln
Was für den Bergbau als „uninteressant“ galt, sei aber für didaktische Zwecke ein großer Gewinn. Gerade den jüngeren Generationen, die die Hochphase der Bergbaus nur noch aus Erzählungen kennen, könne hier am Chursbusch die Geschichte des Ruhrgebiets jetzt anschaulich vermittelt werden.