Neuling. . Weder mit der Größe noch mit der geplanten Gestaltung des beantragten Edeka-Supermarktes kann sich die Bezirksvertertung Südwest anfreunden. Einstimmig beschloss sie jetzt einen Änderungsantrag.
Einen neuen Edeka-Markt auf dem Gelände der Gärtnerei Bednarz in Weitmar-Mitte-Neuling kann und will die Bezirksvertretung Südwest nicht verhindern. Doch die Kommunalpolitiker möchten Einfluss nehmen, damit sich das Objekt so gut wie möglich in die Umgebung einfügt – und eben nicht ein „Ruhrpark II“ entsteht. Geschlossen stellt sich das Bezirksparlament hinter einem entsprechenden Antrag der SPD.
Folgende Forderungen sind entscheidend:
Die Verkaufsfläche darf nicht größer als 1500 m2 werden, und zwar inklusive aller weiteren angeschlossenen Läden.
Die Verkaufsflächen sollen im Erdgeschoss untergebracht werden. Hier stellt sich der Investor hingegen Parkplätze vor.
Das Lebensmittelgeschäft darf nur über die Karl-Friedrich-Straße beliefert werden. Anlieferverkehr über Anwohnerstraßen – wie etwa die Bergwerkstraße – ist auszuschließen.
Kein „Sonstiges Sondergebiet“
Mit diesen Bedingungen mache die Politik dem Investor keinen Strich durch die Rechnung, ist sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Marc Gräf sicher. „An dieser Stelle kann man sich nur schwer ein Einkaufszentrum vorstellen. Gleichwohl muss man auch Stadtentwicklungspolitik betreiben.“ Die Politik wolle keine Konkurrenz verhindern, sondern müsse eine Entwicklung zulassen.
Aber eben nach geltendem Recht. Und das sei der Masterplan Einzelhandel. „Es ist höchstrichterlich entschieden, dass er gültig ist und damit Gesetzeskraft hat“, sagt Marc Gräf. „Wir formulieren nur das, was im Masterplan steht und erinnern die Verwaltung auch daran.“
Deshalb wendet sich die Politik auch gegen die Ausweisung des Areals als „Sonstiges Sondergebiet“. Das wäre notwendig, um eine Geschossfläche von mehr als 1200 m2 genehmigen zu können. Stadtbaurat Ernst Kratzsch hatte gegenüber der WAZ sogar von einer Gesamtfläche von mehr als 2500 m2 gesprochen.
Weiterhin möchten die Bezirksvertreter die Anwohner auch vor Lärm schützen. In einem Gutachten müssten technische und bauliche Möglichkeiten aufgezeigt werden, „die eine Lärmbelastung der Anwohner des Gebiets weitgehend ausschließt.“
Marc Gräf hofft, den Bedürfnissen der Anwohner, die sich in einer Initiative zusammengeschlossen haben, entgegen zu kommen: „Wir hatten den Eindruck, dass die Leute erleichtert sind, dass ihre Bedenken berücksichtigt werden.“
Die Initiative war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Heute um 15 Uhr berät der Wirtschaftsausschuss über das Thema.