Stiepel. . Zwei Stiepeler – Julian Maresch und Thorsten Grevel – erzählen vor der evangelischen Gemeinde Stiepel von ihrem vierwöchigen Trip nach Ostafrika. Spannend war’s, immer wieder gewöhnungsbedürftig – und durchaus auch lebensgefährlich. Trotzdem würden sie es wieder tun

Sommerferien – Eis, Schwimmbad und Grillabende sind wohl die ersten Dinge, die man damit verbindet. Thorsten Grevel und Julian Maresch aus Stiepel aber denken an Maisbrei, Feldarbeit und Schlammhütten. Zumindest, wenn sie auf ihren Sommer 2013 zurückblicken. Denn den verbrachten sie in Kenia. Ein spannender Trip, über den die zwei jetzt im Lutherhaus sprachen.

Organisiert von „Welt:Klasse“, einem Projekt, das sich für Schüler, die Einblicke in Schwellen- und Entwicklungsländer bekommen wollen, einsetzt, geht es für Thorsten und Julian zunächst in eine Gastfamilie nach Nairobi. Kein teures Luxushotel, einfachste Verhältnisse – die Jugendlichen sollen Kenia hautnah kennenlernen. „Es war eine große Umstellung“, gesteht Julian. „Unser Haus hatte an manchen Stellen keine richtige Zimmerdecke – und das in einer Familie, die der finanziellen Mittelschicht angehörte.“

Nach einer Woche geht es weiter nördlich in das Dorf „Kibugu“ am Fuße des „Mount Kenia“ – dort sollen die Jugendlichen für zwei Wochen in einer anderen Gastfamilie wohnen. Die Wohnverhältnisse dort sind allerdings ganz anders als zuvor in der Stadt. Der Boden ist aus Lehm, die Betten bestehen aus Brettern und ein wenig Schaumstoff. Kulturschock also? „Anfangs war es echt schwierig. Aber man hat sich schnell dran gewöhnt.“

Hunger? Dann ab in den Garten und Kartoffeln ausbuddeln

Die Gastfamilie lebt komplett von ihren selbst angebauten Produkten. „Wenn man mittags Hunger hatte, ging man halt in den eigenen Garten und buddelte sich ein paar Kartoffeln aus, noch eine Avocado dazu und dann wurde das alles gekocht. Kochen war allerdings Frauensache“, lacht Thorsten. Natürlich müssen die Jungs auch bei der Feldarbeit mit anpacken: Macadamiapflanzen setzen, schwarzen Tee pflücken und Bananen ernten.

Besuch eines Slums hinterlässt Spuren

Mit einem Guide erkunden Thorsten und Julian die verschiedenen Seiten Kenias – von Wasserfällen bis hin zu Märkten und Dörfern. Besonders ein Erlebnis beschäftigt die vier bis heute – der Besuch eines Slums. Keine TV-Aufnahmen, die man einfach ausschalten kann, wenn man das Leid nicht erträgt. Negatives Highlight: Bei einem Verkehrsunfall verletzt sich Thorsten, muss für sechs Tage ins Krankenhaus.

„Man ist mehrmals an seine Grenzen gestoßen“

Nach vier ereignisreichen Wochen in Kenia ist für Thorsten und Julian klar: Sie würden sofort wieder dorthin fliegen. Für sie war es eine schöne und vor allem lehrreiche Zeit. Thorsten: „Man ist mehrmals an seine Grenzen gestoßen und weiß das Leben hier in Deutschland viel mehr zu schätzen - sogar die Dusche ist jetzt Luxus.“