Steinkuhl.. In Steinkuhl fühlen sich Anwohner von den Begleitumständen eines Geschäfts gestört. Die Stadtverwaltung hat aber nichts zu beanstanden.


Der richtige Laden am falschen Ort? So sehen die Nachbarn den russischen Smak-Lebensmittelmarkt an der Semper-/Schinkelstraße in Steinkuhl. Seit Jahren erregen die parkenden Kundenautos, der Anlieferverkehr und ein Imbisswagen die Gemüter. Bezirksvertreter Wolfgang Dohn (SPD) stellte jetzt eine Anfrage an die Verwaltung. Die ernüchternde Antwort: Nichts zu beanstanden.

Vor Jahren war die Welt in dieser gepflegten Wohngegend noch in Ordnung. An der Ecke war der Rewe-Supermarkt, in dem man gut einkaufen konnte. Das Angebot nutzten die Steinkuhler, aber sonst offenbar nicht viele andere. Deshalb machte der Inhaber dicht und damit einem Schlecker-Markt Platz.

Kundschaft kommt von weither

Als auch dieser vor inzwischen sieben Jahren das Gitter herunterließ, übernahm die Familie Weiland das Ladenlokal. Offenbar mit Erfolg. Denn die Kundschaft von „Lebensmittel Smak“ kommt inzwischen von weither, wie die Nachbarn beobachtet haben. „Man sieht es an den Kennzeichen“, sagt Mechthild Westbrock. Sie wohnt direkt neben dem Eckgrundstück und spricht für etwa sieben Haushalte im nahen Umfeld. „Schlimm ist es besonders am Freitagnachmittag und am Samstag. Dann parken die Kunden uns die Einfahrten zu“, ist eins ihrer zahlreichen Argumente gegen „Smak“.

Störend sei auch der 40-Tonnen-Lastwagen, der wöchentlich Ware anliefere und die schmalen Wohnstraßen blockiere.

Für die Kunden gebe es wohl zehn Parkplätze, doch die könnten nicht alle genutzt werden – denn einer wird von einem Imbisswagen blockiert. Den nimmt Inhaber Weiland wohl nur freitags und samstags in Betrieb. „Aber dann ziehen die Rauchschwaden direkt in unseren Garten“, beschwert sich Mechthild Westbrock. Bereits vor fünf Jahren hatte sich ein Gericht mit dem Imbiss befasst. Doch das habe dem Betreiber bescheinigt, „dass der Imbisswagen nicht gegen das nachbarschützende Rücksichtnahmegebot verstößt“, so die Stadtverwaltung.

Vitali Weiland, der Sohn des Inhabers, kennt die Vorbehalte der Nachbarn. „Wir überlegen ja, was wir machen können“, versichert er. Eine Idee: „Wir könnten ja samstags die Öffnungszeiten bis 19 Uhr verlängern, das könnte alles entzerren.“ Und der Imbisswagen? „Er ist zehn Stunden pro Woche in Betrieb. Bei zehn Stunden pro Tag könnte man die Problematik ja noch einsehen.“ Ob das Geschäft verlagert werden könnte? „Wir sind seit sieben Jahren hier, haben 16 Mitarbeiter. Erst einmal gehen wir hier nicht weg.“

Für Wolfgang Dohn ist der Fall mit der Antwort der Verwaltung ohnehin erledigt: „Politisch ist das abgeschlossen.“