Querenburg. .
Buchstäblich auf dem Trockenen sitzen an diesen milden Frühlingstagen die Besucher der Bochumer Friedhöfe. Deutlich eher als in den vergangenen Jahren hat die Pflanzzeit begonnen, doch die Wasserstellen sind trocken. Erst am morgigen Freitag dreht das Grünflächenamt die Hähne wieder auf. „Vier Wochen eher als im letzten Jahr“, betont Amtsleiter Thorsten Lumma.
Unter mickrigen Wasserkränen
Doch der Ärger unter den Friedhofsbesuchern ist groß. Wie etwa auf dem Blumenfriedhof an der Harpener Straße. „Der Friedhof war voller Menschen, aber keiner hatte Wasser für die Blumen“, beschwert sich Bernd Hasenjürgen bei der WAZ-Redaktion.
Ähnliches berichtet Alfons Hartwig, der ein Grab auf dem städtischen Friedhof an der Stiepeler Straße in Querenburg pflegt. Der 86-Jährige erwähnt aber noch einen weiteren Aspekt: „Alle Wasserstellen sind seit dem letzten Herbst durch Metalldiebe zerstört. Bis heute hat es die Stadt nicht geschafft, sie zu ersetzen. Hier fließt kein Tropfen Wasser!“
Seit Tagen schon schleppten die Menschen das Wasser von weither heran, schildert Alfons Hartwig weiter: „Ich habe heute ein halbes Dutzend Leute gesehen, die mit ihren Gießkannen das Wasser mitbringen.“
Angaben, die Martina Dreier von der nahen Gärtnerei bestätigt. „Wir haben Gießkannen hingestellt, als Serviceangebot für unsere Kunden“, berichtet sie. Anderen empfiehlt der Blumenhandel, die Friedhofstoilette zu nutzen. „Das habe ich auch schon beobachtet, wie die Leute versuchen, ihre Gießkannen unter den mickrigen Wasserkränen zu füllen“, bestätigt Alfons Hartwig. „Das ist doch verheerend!“
Die Stadtverwaltung habe doch dank des milden Winters genügend Zeit gehabt, die Vandalismusschäden auf dem Querenburger Friedhof zu beheben. Doch das sieht man im Rathaus etwas anders. „Eine Erneuerung der Anlage nimmt längere Zeit in Anspruch“, sagt Oliver Trappe vom Presseamt. Der Ersatz der gestohlenen Wasserkräne dauere seine Zeit: „Weil die Beschaffung mit einer Ausschreibung verbunden sein kann.“ Doch der Technische Betrieb sei eingeschaltet: „Es wird ganz kurzfristig zumindest eine provisorische Lösung geben.“ Etwa in Form von Schläuchen, die jetzt auf dem Querenburger Friedhof verlegt werden. Damit die Trockenzeit endlich ein Ende findet.