Stiepel.

Kulturelle Brücken schlagen mit Hilfe historischer Musikinstrumente will der Förderverein Haus Kemnade und Musikinstrumentensammlung Grumbt in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bochum. „Wir präsentieren deshalb derzeit aus der Sammlung von Hans und Hede Grumbt Instrumente, die in der Volksmusik der verschiedensten Kulturen weltweit zum Einsatz kommen“, erklären die beiden Vorstandsmitglieder Rita Jobs und Melanie Richter. Die Ausstellung, die gerade bis einschließlich Sonntag, 9. März, verlängert ist, heißt entsprechend „Musikinstrumente der Völker“.

Ein historischer Dudelsack gehört infolgedessen als das bekannte Element schottischer Volksmusik ebenso zur Ausstellung wie eine deutsche Handharmonika als Vorgängerin des heutigen Akkordeons. „Diese kennt keiner mehr“, ist sich Museumsmitarbeiterin Heidi Heinch sicher.

Spannender Instrumentenvergleich

Eine englisches und ein amerikanisches Banjo, eine Lyra aus Griechenland und eine polnische Duda runden unter anderem den Blick auf die historische Vorgänger heutiger europäischer Instrumente ab.

Der Blick der Ausstellungsentwickler – das sind vor allem Ernst-Albrecht Plieg und Günter Vey – geht gemäß des Ausstellungsmottos weit über diesen Tellerrand hinaus. Die weiteren rund 130 in drei Räumen ausgestellten Instrumente kommen vorwiegend aus Afrika und Asien. Etwa die „Mrdanga“ sowie die „Djembe“, Trommeln aus Indien und dem Senegal.

Spannend ist auch der Instrumentenvergleich bei aller Fremdheit des Klangs: So wird die persische Santur wie eine Zither bespielt. Die afghanische Rebab ähnelt dem Cello. Jobs: „Uns ging es darum, bislang nicht gezeigte Instrumente aus dem reichen Fundus der Sammlung Grumbt vorzustellen.“

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Das Lieblingsinstrument der Besucher ist allerdings ein ganz anderes. „Das mechanische Martinshorn aus der DDR ist der Hit“, lacht Heinch. Zwei Besucher erklärten ihr, wie das Gerät mit den vielen Röhren gehalten und bespielt wird. Seitdem liegt es richtig herum in der Vitrine.

Ab 9. März wird umgebaut. „Wir zeigen dann historische und moderne Oboen“, erklärt Richter. Wie bei der Ausstellung „Saxophone“ (noch bis 7. April 2013) geht es darum, ein bekanntes Konzertinstrument mit seiner Geschichte sowie der Fertigungs- und Spielweise vorzustellen. „Damit verändern wir weiter das Ausstellungskonzept“, wirft Jobs ein. „Wir stellen ein Instrument in den Mittelpunkt und stellen es vertiefend dar.“

Die aktuelle Ausstellung steht hingegen in der Tradition früherer Präsentationen. Zum Beispiel „Quer durch Asien sowie Afrika“ von 2005 und 2007. Oder „Von der Gambe bis Grönemeyer“, die bekannte Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr. Sie gibt wie diese einen Überblick zu Instrumenten in den verschiedenen Kulturen. Bis heute werden diese vor allem in der Volksmusik eingesetzt.