Südwest. .

Kommunalpolitik ist nicht immer ein Kinderspiel. Und schon gar nicht, wenn es um Spielplätze geht. Mit wenig Geld die In­frastruktur erhalten: Diese Aufgabe hat es in sich. Die Kinderspielplatzkommission der Bezirksvertretung Südwest machte sich am Montag trotzdem wieder auf den Weg, um sich an sechs Standorten Sandkästen, Rutschen und Schaukeln anzusehen. „Ich bin schon erstaunt, in wie gutem Zustand die Spielplätze sind“, gab SPD-Bezirksvertreter Norbert Konegen zu.

Am Sonnenberg steht auf der Kippe

Da war die kleine Reisegruppe mit Bezirksbürgermeisterin Doris Erdmann (SPD) gerade an der Otterkuhle angekommen. Hier, versteckt neben einem kleinen Landschaftsschutzgebiet und hinter einer Wohnsiedlung nahe der Heinrich-König-Straße, liegt der Spielplatz: zwei Tischtennis-Tische, Röhre, Rutsche, Klettergerüst – fertig ist das Kinderrefugium. An dem inzwischen der Zahn der Zeit nagt. 20 000 Euro von insgesamt zur Verfügung stehenden 72 800 Euro investiert das Grünflächenamt deshalb noch in diesem Jahr in neue Bänke, diesmal aus Stahl, eine Doppelschaukel und eine neue Holzeinfassung.

Die Otterkuhle ist einer von etwa 280 Spielplätzen im Stadtgebiet. Angesichts der leeren Kassen droht einigen die Schließung. „Aber das Ziel unserer Fahrt ist genau das Gegenteil“, versichert Volker Oehmig vom Kinderbüro. Das sieht auch Marc Gräf (40), SPD-Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung, so.

Dass z. B. am Sonnenberg nur noch wenige Kinder, dafür immer mehr Senioren wohnen, bestreitet auch der zweifache Familienvater aus Dahlhausen nicht. Doch die Kinder dort fänden kaum andere Flächen als diesen Spielplatz. „Aber verkaufen , z. B. als Bauland, kann die Stadt ihn auch nicht. Also sollten wir ihn lieber behalten“, appelliert der Bezirksvertreter.

Der nicht wegen des nasskalten Wetters, sondern wegen der Stadtverwaltung „ziemlich verschnupft“ war. „Denn der Spielplatz am Höhenweg/Polterberg sollte schon längst erneuert sein. Dazu gibt es einen Beschluss der Bezirksvertretung, der aber von der Verwaltung nicht umgesetzt wurde, obwohl das Geld vorhanden ist“, ärgert sich Marc Gräf.

Holger Pascheka (Grünflächenamt) glaubt aber, dass noch im Sommer 52 800 Euro zur Neugestaltung ausgegeben werden können, nachdem die politischen Gremien und auch die Kinder des Wohnquartiers gehört werden. Falls das wirklich noch 2014 klappen sollte, ist auch Marc Gräf zufrieden: „Das geht dann in Richtung Abenteuerspielplatz.“