Wiemelhausen. . Angelika Fründ hat zugestimmt, als ihr die Aufgabe der KAB-Johannes angeboten wurde. Kür ist am 1. Februar im Pfarrheim

„Ich komme quasi aus einer blaublütigen Familie“, kokettiert Prinzessin Angelika II. (Fründ) schmunzelnd mit ihrer neuen Aufgabe. Sie ist nun die zukünftige Prinzessin der Karnevalssession 2013/14 der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) von St. Johannes. Karnevalspräsident Friedhelm Hilgenstöhler fand beim jährlichen Informationstreffen zuvor keinen Prinzen für die neue Kampagne in diesem Jahr. (Die WAZ berichtete).

Die 62-Jährige ist da mehr im Element. Sie zählt die familiäre Tradition im Wiemelhauser Karneval auf. „Mein Ehemann Friedhelm II. trat zusammen mit Mechthild I. (Steden) im Kulturhauptstadtjahr 2010 als Prinz an. Mein Schwager und meine Schwägerin, Karl-Heinz und Agnes Fründ, übernahmen die Aufgabe in den 80er Jahren. Mein Vater Bernd Deutschmann war als langjähriger KAB-Aktiver 1978 Prinz“, erklärt sie.

Als Hilgenstöhler ihr nun die Aufgabe antrug, schlug sie ein. Ihr Grund: „Seit dem Sommer 2013 bin ich im Ruhestand. Ich habe jetzt Zeit dafür“, so die ehemalige Lehrerin. In den früheren Jahren standen da stets zeitgleich die Zwischenzeugnisse für mit dem entsprechenden Organisationsaufwand an.

Nun ist die aktive Ruheständlerin selbst auf der Suche nach einem Prinzen. „Bisher ist noch keiner mit einem Pferd angekommen, um mich zu befreien, oder ist als Frosch hier an den Tisch gekommen“, spielt sie humorvoll auf die bekannten Märchen an. Derzeit gibt es nur ein Lebkuchenherz, auf dem „Prinzessin“ steht, sowie ein Prinz im Becher. Letzerer war zunächst ein Frosch, der durch Wässerung zum Prinzen gedieh. Beides bekam sie - mit allem Daumen drücken - zu Weihnachten geschenkt.

Aber: Ein Motto gibt es schon. Das heißt: „Tradition und neuer Schwung – hält jung!“ Die Prinzessin in spe (die eigentliche Kür ist am Samstag, 1. Februar, im Kreis der Aktiven) spielt damit auf die Neuerungen an. Fründ: „Wir starten mit einen Kostümball im Pfarrheim. Dafür fällt die erste Prunksitzung weg.“ Der klassische Saalkarneval folgt eine Woche später am Samstag, 22. Februar.

Alte Erinnerungen werden bei Fründ ebenfalls wach: „Mein Vater wollte damals schon, dass ich ein Mal Prinzessin werde“, erklärt die alteingesessene Wiemelhauserin (seit 56 Jahren) nachdenklich. „Ich kaufe Dir dann auch ein schönes Kleid, sagte er immer wieder zu mir.“ Der Vater durfte das heute nicht mehr erleben: Er starb mit 77 Jahren in den 90er Jahren.

Bleibt die Frage, wie es weitergeht. Die Antwort gibt es – wie beim Happy-End des klassischen Märchen-Vorbildes – bei der Prinzessinnenkür im Pfarrheim.