Weitmar. .
Eine beeindruckende Sammlung von Urkunden schmückt das Besprechungszimmer des Familienbetriebs Elektro Pfortje an der Rathenaustraße. Vom Meisterbrief des Firmengründers Hugo Pfortje aus dem Jahr 1936 bis zum Glückwunsch zum 50. Betriebsjubiläum im Jahr 1997 reicht die in Rahmen gefasste Firmengeschichte. Nun muss Platz geschaffen werden für die nächste Urkunde: Gerhard Pfortje feierte gestern sein Goldenes Meisterjubiläum: Am 19. Dezember 1963 hatte er in Oldenburg seine Prüfung bestanden. Johannes Motz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, gratulierte ihm im Namen der Innung.
Familiäre Wurzeln am Niederrhein
Obwohl die familiären Wurzeln am Niederrhein liegen, kann Gerhard Pfortje behaupten: „Wir sind eine Bochumer Firma.“ An der Franziskusstraße, also auf der anderen Seite der Hattinger Straße, hatte Hugo Pfortje das Geschäft gegründet. Zwölf Jahre später war Sohn Gerhard beruflich so fit, um mit einzusteigen. „Ich habe zwei Berufe gelernt“, erzählt der 75-Jährige nicht ohne Stolz, „1953 habe ich meine erste Lehre als Elektro-Installateur begonnen, und 1956 dann die zweite zum Radio- und Fernsehmechaniker.“
Neben dem Erhalt und Ausbau seines Betriebs, der jetzt seit neun Jahren an der Rathenaustraße ansässig ist, kümmerte sich Gerhard Pfortjes auch um die Belange seiner Innung. „Neuneinhalb Jahre habe ich Lehrlinge zur Gesellenprüfung ausgebildet.“ Dass er auch stellvertretender Obermeister der Innung in Gelsenkirchen und ehrenamtlicher Richter am dortigen Verwaltungsgericht war, erwähnt er eher beiläufig.
Sohn Andreas führt heute die Geschäfte
Zufrieden kann der Vater von Sohn Andreas und Tochter Regina feststellen, dass das Unternehmen inzwischen in der dritten Generation geführt wird. Andreas (46) übernahm vor zehn Jahren die Regie, aber weiterhin mit seinem Vater an der Seite. In der Baustromversorgung auf Großbaustellen und in der Datennetzwerktechnik hat es seine Stärken. Genutzt wurden sie zuletzt etwa beim Bau der Müllverbrennungsanlage in Köln-Niehl, dem Haus der Ärzteschaft in Düsseldorf oder im Technischen Rathaus hier in Bochum. Und beim Bau des Justizzentrums am Ost setzt man auch auf Pfortjes Fachkenntnisse.
Heute beschäftigt die Firma 36 Mitarbeiter und sechs Auszubildende. Die Tradition, sich seinen eigenen Nachwuchs heranzubilden, wird also fortgesetzt.